G5656

%%%Indikativ Aorist
Siehe Definition unten
Aktiv
Siehe Definition: D11
Indikativ
Siehe Definition: D18
Anzahl der Vorkommen: 2319

INDIKATIV AORIST

1.) Punktueller Aspekt: Siehe Definition: D04

Er steht grundsätzlich dort wo nichts über den Verlauf oder das Ergebnis
einer Handlung ausgesagt werden soll. Der Indikativ Aorist ist die übliche
Zeitform eines Zeitwortes bei Erzählungen (vor allem in den Evangelien und
in der Apostelgeschichte).

2.) Zeitstufe Vergangenheit:

a) konstatierend-komplexive Vergangenheit:
Mt 23,37; 26,75; Apg 13,20; 26,5; Lk 23,22;
2Kor 11,24.25; Joh 2,20; 9,18; 18,20;
b) seltener: ingressive Vergangenheit:
Röm 13,11; Mt 4,13; Mk 14,52; Lk 15,32; 2Kor 8,9; Apg 4,4; .
c) effektive Vergangenheit:
Mt 27,20; 9,1; Lk 19,13; Apg 27,43; Phil 4,11; Offb 5,5; Hebr 11,34;

3.) Besonderheiten beim Indikativ Aorist:

a) im Sinne des Perfekts: zur Bezeichnung eines Geschehens in der
Vergangenheit das nun in der Gegenwart als Zustand vorliegt.
Mt 5,21; 23,2; Lk 19,9; Phil 4,11;
b) in Erzählungen im Sinne des Plusquamperfekts: zur Bezeichnung eines
Geschehens in der Vorvergangenheit.
Mt 14,3; 27,31; Mk 8,14; Lk 8,27; Joh 12,17; 13,12; 19,30;
c) selten; in Briefen versetzt sich der Schreiber in die Situation des
Empfängers und drückt in Vergangenheitsform aus was für ihn eigentlich
Gegenwart ist, für den Empfänger beim Lesen aber dann bereits in der
Vergangenheit liegt.
Apg 23,30; 1Kor 5,1; Eph 6,22; Phil 2,28; Kol 4,8; Phim 1,11;
d) selten; zur Vorwegnahme von Zukünftigem.
Joh 15,6; Mt 18,5; Mk 11,24;
e) selten; zum Ausdruck von zeitlosen Erfahrungstatsachen (gnomisch) vor
allem in Vergleichen und Sprichwörtern.
Mt 13,24; 18,23; 22,2; Lk 1,47; 1,51; 7,35; Joh 15,8; Jak 1,11.24; 1Petr 1,24;
f) selten; dramatischer Aorist: von einem Gemütszustand der soeben
eingetreten ist. Lk 16,4;
g) selten; bei Bitten die erhört werden (= effektiver Aorist). Lk 8,32;
h) + Ind.: Realis; eine konkrete Bedingung wird als bereits
verwirklicht angenommen, es wird jedoch nicht unbedingt eine
persönliche Ansicht über Wirklichkeit oder Verwirklichung der
Bedingung ausgedrückt. Die Schlußfolgerung jedoch wird als notwendig
und zwingend hingestellt, es ist eine logische Schlußfolgerung. Wenn
A gilt, so gilt B unweigerlich. Die Zeitform drückt im Vordersatz und
im Nachsatz den gewünschten Aspekt aus. Mt 24,22; Mk 3,26; 13,20;
i) + Ind.Aor. mit (manchmal auch ohne ) im Nachsatz:
Irrealis; d.h. die Bedingung wird als unwirklich hingestellt. Die
Schlußfolgerung ist zwar notwendig, aber weil die Bedingung unwirklich
ist, selbst auch unwirklich. Wenn A gelten würde (es gilt aber nicht),
so würde unweigerlich auch B gelten (aber da A nicht gilt, gilt B auch
nicht). Die Zeitform drückt sowohl im Vordersatz und im Nachsatz den
gewünschten Aspekt aus. Die Zeitstufe der nicht vorhandenen Bedingung
im Vordersatz ergibt sich aus dem Textzusammenhang. Eine in der
Vergangenheit nicht vorhandene (punktuelle) Bedingung wird angenommen:
* mit Impf. im Nachsatz: eine durative Schlußfolgerung in der Gegenwart
wird angenommen: Mt 26,24; Joh 15,22; Hebr 4,8; * mit Aor. im Nachsatz: eine punktuelle
Schlußfolgerung in der
Vergangenheit wird angenommen: Mt 11,21; Röm 9,29; 1Kor 2,8;
j) + Ind.Aor.: bezeichnet die unbestimmte Wiederholung einer
Handlung in der Vergangenheit: ...jedesmal wenn... / ...so oft als...
Mk 11,19; Offb 8,1;
k) + Ind.Aor.: meist in Relativsätzen (eingeleitet mit einem
Relativpronomen) oder in Temporalsätzen (eingeleitet mit , ,
usw.): zum Ausdruck eines wiederholten Geschehens in der
Vergangenheit, daß aber nur gegebenenfalls eintritt. Die Zeitform
drückt den gewünschten Aspekt aus. Mk 6,56
l) + Ind.Aor.: ein als unerfüllbar hingestellter Wunsch einer
punktuellen Handlung (in der Vergangenheit oder in der Gegenwart):
1Kor 4,8