S0192

Synonyme


932 : d. Königreich (Gottes bzw. der Himmel)

Die Herrschaft über die Schöpfung wurde den ersten Menschen gegeben
( 1Mo 1,26-28; ). Durch den Sündenfall wurde diese Herrschaft verloren
und der Satan wurde der "Fürst dieser Welt" ( Mt 4,8-10; Joh 14,30; ).
Doch Gottes Ziel blieb die Aufrichtung eines weltweiten Königreiches
( 1Mo 12,1-3; ), wozu er Israel als Trägernation auserwählte. Dieses
irdische Königreich endete jedoch mit der Wegführung nach Babylon, daher:
"die verfallene Hütte Davids" ( Am 9,11.12; Apg 15,16.17; ). Gott verhieß
durch die Propheten ein zukünftiges Königreich auf dieser Erde unter der
Führung des Messias-Königs ( Jes 9,5.6; Jer 23,5.6; ). Als der Herr Jesus
auf diese Erde kam, kündigte er dieses Königreich als unmittelbar
bevorstehend an ( Mt 4,17; ), die Juden lehnten jedoch sowohl ihn als
König als auch sein Reich ab ( Lk 19,14; ).

Nur Matthäus unterscheidet zwischen "Reich Gottes" und "Reich der Himmel",
da er beide Ausdrücke gebraucht. Er will ja Jesus darstellen als den "Sohn
Davids", den "König Israels" ( Mt 1,20; 2,2.6; 27,11.29.37; 28,18; ), der das
irdische Königreich Davids wieder aufrichten soll. Der Ausdruck "Reich
Gottes" bezeichnet bei ihm ganz allgemein Gottes ewige und souveräne
Herrschaft über die ganze Schöpfung einschließlich der Engel und der
Dämonen (siehe die Beispiele unten). Das "Reich der Himmel" hingegen
umfaßt bei ihm nur Menschen auf dieser Erde, und zwar gute aber auch
böse (vgl. Mt 13,24; ff. ua., weil diese sich nur äußerlich unter die
Herrschaft dieses Reiches stellen, vgl. Mt 7,21-23; ). Dieses "Reich
der Himmel" wurde schon von Daniel prophezeit ( Dan 2,44; ) und dann,
sowohl von Johannes dem Täufer als auch von Jesus selbst, als nahe
bevorstehend angekündigt ( Mt 3,2; 4,17; ), letztlich jedoch von den
Juden abgelehnt. Seit dieser Ablehnung besteht es als Geheimnis (Mt 13)
bis zur öffentlichen Erscheinung Jesu Christi auf Erden. Erst dann wird
es sich erfüllen in dem Tausendjährigen Königreich Christi auf dieser
Erde so wie Daniel es vorraussagte und wie es schon dem David von Gott
zugesagt wurde ( 2Sam 7,12-16; Hebr 1,5; Ps 89,28.50; Lk 1,32.33; Apg 13,34;
Offb 11,15; ).

Demnach verwendet Matthäus den Ausdruck "Reich Gottes" nur selten
und immer mit der besonderen, oben gezeigten, Bedeutung und zwar:

In Mt 12,28; : für Gottes souveräne Herrschaft über die Dämonen wenn
der Herr Jesus sie durch den Finger (d.h. die Kraft) Gottes austreibt.

In Mt 19,24; : ins "Reich der Himmel" einzugehen, d.h. sich auf dieser
Erde unter Gottes Herrschaft zu stellen, ist für einen Reichen schon
schwer genug. Doch ins "Reich Gottes" einzugehen, d.h. wirklich gerettet
zu werden (vgl. Vers 25), ist für einen Reichen menschlich unmöglich.

In Mt 21,31; : die Zöllner und Huren werden, wenn sie sich dem Willen
Gottes unterordnen d.h. glauben (vgl. Vers 32) ins Reich Gottes eingehen
(= gerettet werden); die Pharisäer hingegen, die sich nur äußerlich Gott
unterordnen und nicht glauben, werden nicht ins Reich Gottes eingehen
(= nicht gerettet werden).

In Mt 21,43; : Das "Reich Gottes" (und eben nicht das "Reich der Himmel"
welches das verheißene Königreich Davids ist!) wird den Juden weggenommen
und einer anderen Nation (d.h. der Gemeinde) gegeben.