Sein unsträfliches Verhalten gegen Gott und Menschen — Bereitschaft mit Gott zu rechten
1 Einen Bund habe ich mit meinen Augen geschlossen. Wie hätte ich da auf eine Jungfrau <lüstern> blicken sollen
1?
2
2 Denn was wäre <dafür> die Zuteilung von Gott droben gewesen und das Erbteil vom Allmächtigen in den Höhen
3?
3 Ist nicht Verderben für den Übeltäter <bestimmt> und Missgeschick für die, die Unrecht tun
4?
4 Sieht
er nicht meine Wege
5 und zählt alle meine Schritte
6?
5 Wenn ich mit Gehaltlosem umgegangen bin und mein Fuß zum Betrug geeilt ist
7 —
6 er soll mich auf der Waage der Gerechtigkeit wiegen
8, so wird Gott meine Rechtschaffenheit
9 erkennen
10!
7 Wenn mein Schritt vom Weg abgebogen und mein Herz meinen Augen gefolgt ist
11 und an meinen Händen ein Makel klebt
1213,
8 dann möge ich säen und ein anderer essen
14, und meine Sprösslinge mögen entwurzelt werden
15!
9 Wenn mein Herz sich wegen einer Frau hat betören lassen
16 und ich an der Tür meines Nächsten gelauert habe,
10 <dann> soll meine Frau für einen anderen mahlen, und andere mögen über ihr niederknien
17!
11 Denn das wäre eine Schandtat und das eine Schuld, die vor die Richter gehört
1819.
12 Ja, ein Feuer wäre es, das bis zum Untergang
20 fräße und meinen ganzen Ertrag entwurzeln
21 würde
22.
13 Wenn ich missachtet habe das Recht meines Knechtes und meiner Magd in ihrem Rechtsstreit mit mir
23,
14 was wollte ich dann tun, wenn Gott sich erhöbe; und wenn er untersuchte, was ihm erwidern
24?
15 Hat nicht er, der mich im Mutterleib gemacht hat, <auch> ihn gemacht, und hat nicht
einer im Mutterschoß uns
25 bereitet
26?
16 Wenn ich Geringen einen Wunsch verweigert habe
27, die Augen der Witwe erlöschen ließ
17 und meinen Bissen alleine aß, so dass die Waise nichts <mehr> davon essen konnte —
18 ist sie doch von meiner Jugend an bei mir aufgewachsen wie <bei> einem Vater
28, und wie eine Schwester
29 habe ich sie
30 geleitet
31 —,
19 wenn ich <ruhig> zusah, wie einer ohne Kleidung umherirrte
32 und der Arme keine Decke hatte
33,
20 wenn seine Lenden mich nicht segneten
34 und er sich von der Wolle
35 meiner Lämmer nicht wärmen durfte
36,
21 wenn ich <drohend> meine Hand gegen eine Waise geschwungen habe, weil ich im Tor meinen Beistand sah
3738,
22 dann soll mir meine Schulter vom Nacken fallen, und mein Arm soll vom Gelenk abbrechen!
23 Denn schrecklich wäre mir das Verderben Gottes, und seiner Hoheit könnte ich nicht standhalten
39.
24 Wenn
40 ich das Gold zu meiner Zuversicht gemacht und zum feinen Gold gesagt habe: Du meine Hoffnung
41!
25 Wenn
42 ich mich freute, dass mein Vermögen so umfangreich war
43 und dass meine Hand Gewaltiges erreicht hatte
4445!
26 Wenn
46 ich das Licht <der Sonne> sah, wie sie es leuchten ließ, und den Mond, wie er prächtig daherzog,
27 und mein Herz sich <dann> im Geheimen betören ließ
47 und ich Kusshände warf
4849!
28 Auch das ist Schuld
50, die vor den Richter gehört! Ich hätte ja Gott droben verleugnet.
29 Wenn
51 ich mich freute über den Untergang meines Hassers und aufjauchzte
52, als Unglück ihn traf
53!
30 Nie habe ich ja meinem Gaumen erlaubt zu sündigen, mit einem Fluch dessen Seele zu fordern
54.
31 Wenn
55 die Männer in meinem Zelt nicht bezeugt
56 haben: Wer wäre wohl nicht von seinem Fleisch satt geworden
57!
32 Der Fremde musste nicht im Freien übernachten, ich öffnete dem Wanderer
58 meine Tür
59.
33 Wenn
60 ich wie Adam
61 meine Vergehen zugedeckt habe
62, um meine Schuld in meiner Brust
63 zu verbergen,
34 weil ich etwa erschrocken gewesen wäre <vor> der großen Menge und die Verachtung der Sippen mich niedergeschmettert hätte, so dass ich mich still verhalten hätte, nicht zur Türe hinausgegangen wäre!
35 Ach hätte ich doch einen, der auf mich hörte — hier ist meine Unterschrift
64! Der Allmächtige antworte mir
65! <Wo ist> die <Klage>schrift, die mein Rechtsgegner geschrieben hat?
36 Wahrlich, ich würde sie auf meine Schulter heben, sie mir um <den Kopf> winden als Kranz.
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37 Ich würde ihm über die Zahl meiner Schritte Auskunft geben, wie ein Fürst würde ich ihm nahen.
38 Wenn gegen mich mein Ackerboden Anklage erhob
6768 und seine Furchen miteinander weinten,
39 wenn ich seinen Ertrag, ohne zu bezahlen
69, verzehrt habe
70 und die Seele seiner Besitzer
71 zum Keuchen brachte
72,
40 <dann> soll statt Weizen Dorngestrüpp hervorkommen
73 und anstelle von Gerste Unkraut!
74 Zu Ende sind die Worte Hiobs.