Hos 2

Die kommende Rettung: 2,1-3

1 Einst werden die Söhne Israels so zahlreich sein /
 
wie der Sand am Meer, /
 
der nicht zu messen und nicht zu zählen ist. Und statt dass man zu ihnen sagt: /
 
Ihr seid «nicht mein Volk», wird man zu ihnen sagen: /
 
Die Söhne des lebendigen Gottes (seid ihr). 1

2 Die Söhne Judas und die Söhne Israels werden sich zusammenschließen; /
 
sie werden sich ein gemeinsames Oberhaupt geben /
 
und die Macht im Land wiedergewinnen. Wahrhaftig, ein großer Tag /
 
wird der Tag von Jesreel sein. 2

3 Nennt eure Brüder: Ammi (Mein Volk), /
 
und eure Schwestern: Ruhama (Erbarmen). 3

Der Prozess gegen das treulose Israel: 2,4-17

4 Verklagt eure Mutter, verklagt sie! /
 
Denn sie ist nicht meine Frau /
 
und ich bin nicht ihr Mann. Sie soll von ihrem Gesicht das Dirnenzeichen entfernen /
 
und von ihren Brüsten die Male des Ehebruchs.

5 Sonst ziehe ich sie nackt aus /
 
und stelle sie hin wie am Tag ihrer Geburt; ich mache sie der Wüste gleich, /
 
wie verdorrtes Land mache ich sie /
 
und lasse sie verdursten. 4

6 Auch mit ihren Kindern habe ich kein Erbarmen; /
 
denn es sind Dirnenkinder. 5

7 Ja, ihre Mutter war eine Dirne, /
 
die Frau, die sie gebar, trieb schändliche Dinge. Sie sagte: Ich will meinen Liebhabern folgen; /
 
sie geben mir Brot und Wasser, /
 
Wolle und Leinen, Öl und Getränke. 67

8 Darum versperre ich ihr den Weg /
 
mit Dornengestrüpp und verbaue ihn mit einer Mauer, /
 
sodass sie ihren Pfad nicht mehr findet.

9 Dann rennt sie ihren Liebhabern nach, holt sie aber nicht ein. /
 
Sie sucht nach ihnen, findet sie aber nicht. Dann wird sie sagen: Ich kehre um /
 
und gehe wieder zu meinem ersten Mann; /
 
denn damals ging es mir besser als jetzt.

10 Aber sie hat nicht erkannt, dass ich es war, /
 
der ihr das Korn und den Wein und das Öl gab, der sie mit Silber überhäufte /
 
und mit Gold, aus dem man dann Baalsbilder machte.

11 Darum hole ich mir mein Korn zurück, /
 
wenn es Zeit dafür ist, /
 
und auch meinen Wein, wenn es Zeit ist; ich nehme ihr meine Wolle und mein Leinen, /
 
die ihre Blöße verhüllen sollten.

12 Dann entblöße ich ihre Scham /
 
vor den Augen ihrer Liebhaber. /
 
Niemand kann sie meiner Gewalt entreißen. 8

13 Ich mache all ihren Freuden ein Ende, /
 
ihren Feiern und Neumondfesten, /
 
ihren Sabbaten und den anderen festlichen Tagen. 9

14 Ich verwüste ihre Reben und Feigenbäume, /
 
von denen sie sagte: Das ist mein Lohn, /
 
den mir meine Liebhaber gaben. Ich mache ihre Weingärten zur Wildnis; /
 
die wilden Tiere fressen sie kahl. 10

15 Ich bestrafe sie für all die Feste, /
 
an denen sie den Baalen Rauchopfer dargebracht hat; sie hat ihre Ringe und ihren Schmuck angelegt /
 
und ist ihren Liebhabern gefolgt, /
 
mich aber hat sie vergessen - Spruch des Herrn. 11

16 Darum will ich selbst sie verlocken. /
 
Ich will sie in die Wüste hinausführen /
 
und sie umwerben.

17 Dann gebe ich ihr dort ihre Weinberge wieder /
 
und das Achor-Tal mache ich für sie zum Tor der Hoffnung. Sie wird mir dorthin bereitwillig folgen /
 
wie in den Tagen ihrer Jugend, /
 
wie damals, als sie aus Ägypten heraufzog. 1213

Der neue Bund: 2,18-25

18 An jenem Tag - Spruch des Herrn - /
 
wirst du zu mir sagen: Mein Mann!, /
 
und nicht mehr: Mein Baal! 14

19 Ich lasse die Namen der Baale aus ihrem Mund verschwinden, /
 
sodass niemand mehr ihre Namen anruft. 15

20 Ich schließe für Israel an jenem Tag einen Bund /
 
mit den Tieren des Feldes und den Vögeln des Himmels /
 
und mit allem, was auf dem Erdboden kriecht. Ich zerbreche Bogen und Schwert, /
 
es gibt keinen Krieg mehr im Land, /
 
ich lasse sie Ruhe und Sicherheit finden. 16

21 Ich traue dich mir an auf ewig; /
 
ich traue dich mir an um den Brautpreis von Gerechtigkeit und Recht, /
 
von Liebe und Erbarmen,

22 ich traue dich mir an /
 
um den Brautpreis meiner Treue: /
 
Dann wirst du den Herrn erkennen. 17

23 An jenem Tag - Spruch des Herrn - /
 
will ich erhören: Ich will den Himmel erhören /
 
und der Himmel wird die Erde erhören

24 und die Erde erhört das Korn, /
 
den Wein und das Öl /
 
und diese erhören Jesreel. 18

25 Ich säe sie aus in meinem Land. /
 
Ich habe Erbarmen mit Lo-Ruhama (Kein Erbarmen) und zu Lo-Ammi (Nicht mein Volk) sage ich: /
 
Du bist mein Volk!, /
 
und er wird sagen: (Du bist) mein Gott! 19

1 ℘ Gen 22,17; 32,13; Joh 1,12; Röm 9,26
2 ℘ Jes 11,12f; 49,22f; 50,4; Ez 37,16-24; Sach 10,6; Jer 3,18
3 ℘ 1,6.9
4 ℘ Jer 6,8; 9,11; Ez 16,22
5 ℘ 1,6
6 ℘ 1,2; Jer 2,25; 3,13
7 Die «Liebhaber» sind die Baale, d. h. die kanaanäischen Fruchtbarkeitsgötter (vgl. 2,9.12.14f).
8 ℘ Ez 16,37; Joh 10,29
9 ℘ Jes 1,13f; Am 5,21-23; 8,10
10 ℘ Mi 1,7; Ps 80,13f; Jes 5,5f
11 ℘ 11,2; Ez 23,40-42
12 ℘ Jes 65,10; Jer 2,2; Ez 16,43.60
13 17b: Nach Jos 7,24-26 galt das Achor-Tal, durch das Israel in das Gelobte Land eingezogen ist, als Fluchtal.
14 ℘ Jes 54,5
15 ℘ Sach 13,2
16 ℘ Jes 11,6-8; Ez 34,25; Jes 2,4
17 ℘ Jer 31,34
18 Jesreel (= Gott sät), die Kornebene Israels, steht hier zugleich stellvertretend für Israel.
19 ℘ 1,6.9; Röm 9,25; 1 Petr 2,10