Das Öffnen von sechs Siegeln - Die vier Reiter
1 Ich hatte ein Gesicht: Das Lamm öffnete das erste der sieben Siegel. Da hörte ich das erste der vier Lebewesen donnernd rufen: "Komm!"
2 Ich schaute hin, und siehe, da war ein weißes Roß. Der auf ihm saß, trug einen Bogen; es ward ihm auch ein Kranz gegeben. So zog er als ein Sieger aus, um zu siegen.
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3 Als es das zweite Siegel öffnete, hörte ich das zweite Lebewesen rufen: "Komm!"
4 Alsdann erschien ein anderes Roß, rot wie Feuer, und seinem Reiter ward die Macht verliehen, den Frieden von der Erde zu nehmen, damit die Menschen gegenseitig sich abschlachten; auch wurde ihm ein großes Schwert gereicht.
5 Und als es dann das dritte Siegel öffnete, hörte ich das dritte Lebewesen rufen: "Komm!" Da schaute ich, und siehe, da war ein schwarzes Roß, sein Reiter hatte eine Waage in der Hand.
6 Da hörte ich, wie eine Stimme inmitten der vier Lebewesen rief: "Ein Maß Weizen für einen Denar, und drei Maß Gerste für einen Denar, und Öl und Wein vergeude nicht!"
7 Als es das vierte Siegel öffnete, hörte ich die Stimme des vierten Lebewesens rufen: "Komm!"
8 Da schaute ich, und siehe, da war ein fahles Roß; sein Reiter hieß der Tod, und mit ihm zog die Unterwelt. Es wurde ihnen Gewalt gegeben über den vierten Teil der Erde, zu morden durch Schwert und Hunger, durch Pest und durch die Tiere der Erde.
9 Als es das fünfte Siegel öffnete, sah ich unter dem Altare die Seelen derer, die hingeschlachtet waren des Wortes Gottes und des Zeugnisses wegen, an denen sie festgehalten.
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10 Mit lauter Stimme riefen sie und sprachen: "Wann endlich, o heiliger, wahrhaftiger Herr, wirst Du richten und rächen an den Erdbewohnern unser Blut?"
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11 Da wurde jedem aus ihnen ein weißes Gewand gereicht und ihnen zugerufen, sie möchten sich noch kurze Zeit gedulden, bis ihre Mitknechte und ihre Brüder vollzählig geworden seien, die getötet werden sollten, wie sie selber.
12 Als es das sechste Siegel öffnete, schaute ich, und es entstand ein gewaltiges Beben; die Sonne wurde schwarz gleich einem härenen Trauerkleid, der ganze Mond war wie Blut.
13 Die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie der Feigenbaum die Früchte abwirft, wenn ihn ein starker Sturm durchschüttelt.
14 Der Himmel wich zurück wie eine Rolle, die sich zusammenrollt; jeder Berg und jede Insel wurden von ihrer Stelle weggerückt.
15 Die Könige der Erde, die Großen und die Obersten, die Reichen und die Mächtigen, jeder Sklave und Freie verbargen sich in Höhlen und in Felsen der Gebirge.
16 Sie riefen den Bergen und den Felsen zu: "Fallet über uns, verbergt uns vor dem Angesichte dessen, der auf dem Throne sitzt, und vor dem Zorn des Lammes!
17 Gekommen ist der große Tag ihres Zornes. Wer könnte da bestehen?"