37. (36.) Psalm
1 Von David. - Ereifere dich nicht der Bösewichte wegen! / Beneide nicht die Übeltäter!
1
2 Sie welken schnell wie Gras, / verdorren wie das grüne Kraut.
3 Vertrau dem Herrn! Tu Gutes! / Verbleib im Land, dich redlich nährend!
4 Wie ein verwöhntes Kind komm zu dem Herrn! / Er gibt dir, was dein Herz sich wünscht.
5 Befiehl du deinen Weg dein Herrn! / Auf ihn vertrau! Er wird's schon machen.
6 Er bringt ans Licht, daß du gerecht, / und an den Tag, daß du im Recht.
7 Und schweig zum Herrn und harre sein! / Ereifere über den dich nicht, der sich Erfolg erzwingt, / nicht über einen Mann, der Schwindel treibt!
8 Gib auf den Ärger! So ereifere dich nicht, / daß selbst du Böses tätest!
9 Denn ausgerottet werden Übeltäter; / die auf den Herrn vertrauen, bleiben im Besitz des Landes.
10 Noch kurze Zeit! Dann ist der Bösewicht dahin! / Du schaust nach seiner Stätte. Er ist nicht mehr.
11 Die Dulder bleiben im Besitz des Landes / an reichem Glücke sich erlabend.
12 Dem Frommen plant zuleid der Frevler Arges / und fletscht die Zähne wider ihn.
13 Der Herr lacht seiner; / schon sieht er seinen Tag sich nahen.
14 Die Frevler zücken zwar ihr Schwert und spannen ihren Bogen, / um Elende und Arme zu erlegen / und hinzuwürgen, die geraden Wandels.
15 Allein ihr Schwert dringt in ihr eigen Herz, / und ihre Bogen splittern.
16 Das Wenige bekommt dem Frommen besser, / als Frevlern großer Reichtum.
17 Zerbrochen werden ja der Frevler Arme; / die Frommen aber stützt der Herr.
18 Der Herr sorgt für die Tage lauterer Menschen, / und ihr Besitztum dauert immerfort.
19 Sie werden nicht in böser Zeit zuschanden; / sie werden satt in Hungertagen.
20 Denn nur die Frevler gehn zugrunde, / des Herrn Feinde gleich der Auen Pracht; / sie schwinden hin wie Rauch; sie schwinden.
21 Der Frevler borgt, / kann's aber nicht zurückerstatten; / freigebig, milde kann der Fromme sein.
22 Denn die von ihm Gesegneten verbleiben im Besitz des Landes; / doch die von ihm Verfluchten werden ausgerottet.
23 Sind eines Mannes Schritte recht im Hinblick auf den Herrn, / dann kümmert dieser sich um seinen Weg.
24 Und wankt er auch, so stürzt er nicht; / ihn stützt der Herr mit seiner Hand.
25 Ich war ein Jüngling, ward ein Greis; / doch ganz verlassen habe ich den Frommen nie gesehen, / noch sein Geschlecht um Nahrung betteln.
26 Stets milde, leiht es allezeit; / zum Segen sät es aus.
2
27 Dem Laster gram, der Tugend hold, / so bleibst du immerdar.
28 Der Herr liebt ja das Recht; / von seinen Frommen läßt er nicht. / Sie sind für alle Zeit geschützt; / der Frevler Brut wird ausgerottet.
29 Den Frommen wird das Land zu eigen, / sie bleiben ewiglich darin.
3
30 Des Frommen Mund spricht Weises; / nur Rechtes redet seine Zunge.
31 Im Herzen trägt er seines Gottes Lehre, / und seine Schritte schwanken nie.
32 Der Frevler lauert auf dem Frommen, / begierig, ihn zu morden.
33 Doch überläßt der Herr ihn nimmer seiner Hand, / läßt vor Gericht ihn nicht verdammen.
34 Dem Herrn vertrau! Halt dich an seinen Weg! / Dann gibt er dir das Land zu eigen; / der Frevler Untergang erlebst du noch.
35 Ich habe einen Frevler voller Trotz gesehen, / so kahl gemacht wie Gras im Felde.
4
36 Man schaute um; er war nicht mehr. / Ich suchte ihn; er war nicht mehr zu finden.
37 Merk auf die Lauteren! Schau auf die Redlichen, wie's jedem gut am Ende geht!
38 Die Missetäter aber werden all vertilgt; / der Frevler Zukunft wird vernichtet.
39 Der Frommen Heil dagegen kommt vom Herrn; / er ist ihr Schutz zur Zeit der Not.
40 Der Herr steht ihnen bei und rettet sie; / er schirmt und schützt sie vor dem Bösen; / denn sie vertraun auf ihn.