1 Mose rief ganz Israel und sagte zu ihnen: Vernimm, Israel, die Bestimmungen und Rechtssatzungen, die ich euch heute vortrage! Lernt sie, beachtet und haltet sie!
2 Der Herr, unser Gott, hat am Horeb mit uns einen Bund geschlossen.
3 Nicht mit unseren Vätern schloss der Herr diesen Bund, sondern mit uns, die wir heute hier stehen.
4 Von Angesicht zu Angesicht redete der Herr auf dem Berg mitten aus dem Feuer heraus mit euch --
5 ich stand damals zwischen dem Herrn und euch, um euch die Worte des Herrn mitzuteilen, da ihr vor dem Feuer Furcht hattet und nicht auf den Berg stiegt --, er sprach:
6 Ich bin der Herr, dein Gott, der dich aus Ägypten, dem Sklavenhaus, herausgeführt hat.
7 Du sollst keine anderen Götter haben als mich.
8 Du sollst dir kein geschnitztes Bild machen, kein Abbild von dem, was im Himmel oben oder unten auf der Erde oder im Wasser unter der Erde ist!
9 Du sollst dich nicht vor diesen Bildern niederwerfen und sie nicht verehren. Ich, der Herr, dein Gott, bin ein eifersüchtiger Gott. Ich verfolge die Schuld derer, die mich hassen, von den Vätern bis zu ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln .
10 Bei denen, die mich lieben und meine Gebote halten, erweise ich Tausenden meine Huld.
11 Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen; denn der Herr lässt den nicht ungestraft, der seinen Namen missbraucht.
12 Halte den Sabbat: Heilige ihn, wie der Herr, dein Gott, dir gebot!
13 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Arbeit verrichten.
14 Der siebte Tag aber ist ein Ruhetag für den Herrn, deinen Gott; da sollst du keine Arbeit verrichten, weder du selbst, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Ochse, noch dein Esel, noch all dein Vieh, noch der Fremde, der in deinen Stadtbereichen Wohnrecht hat, damit dein Knecht und deine Magd ruhen können wie du.
15 Denk daran, dass du selbst in Ägypten Sklave warst und der Herr, dein Gott, dich von dort mit starker Hand und erhobenem Arm herausführte. Darum gebot dir der Herr, dein Gott, den Sabbat zu feiern.
16 Ehre deinen Vater und deine Mutter, wie der Herr, dein Gott, dir gebot, damit du lange lebst und es dir wohl ergeht in dem Land, das der Herr, dein Gott, dir geben will.
17 Du sollst nicht morden!
18 Du sollst nicht ehebrechen!
19 Du sollst nicht stehlen!
20 Du sollst kein falsches Zeugnis gegen deinen Nächsten geben!
21 Du sollst nicht die Frau deines Nächsten begehren und du sollst nicht nach deines Nächsten Haus, Acker, Sklaven, Sklavin, Rind, Esel oder nach sonst etwas verlangen, was deinem Nächsten gehört!
22 Diese Worte sagte der Herr auf dem Berg mitten aus dem in dunklen Wolken auflodernden Feuer mit gewaltiger Stimme zu euerer ganzen Versammlung, weiter nichts; sie schrieb er dann auf zwei steinerne Tafeln und übergab sie mir.
23 Als ihr nun die Stimme mitten aus der Finsternis vernahmt, während der Berg in Feuer stand, da kamt ihr zu mir heran -- alle euere Stammesführer und Ältesten -- und sagtet:
24 Siehe, der Herr, unser Gott, hat uns seine Herrlichkeit und Größe gezeigt, seine Stimme haben wir mitten aus dem Feuer vernommen, heute haben wir erlebt, dass Gott mit dem Menschen reden kann und dieser doch am Leben bleibt.
25 Aber warum sollen wir nun doch sterben? Dies gewaltige Feuer verzehrt uns ja noch. Wenn wir noch weiterhin die Stimme des Herrn, unseres Gottes, anhören müssen, werden wir sterben.
26 Denn wo gibt es irgendein menschliches Wesen, das wie wir die Stimme des lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte hören und am Leben bleiben können?
27 Tritt du hinzu und höre dir alles an, was der Herr, unser Gott, spricht und berichte uns alles, was der Herr, unser Gott, zu dir reden wird. Wir wollen es hören und ausführen!
28 Der Herr hörte das laute Geschrei bei euerer Auseinandersetzung mit mir und der Herr sagte zu mir: Ich habe das laute Geschrei dieser Leute gehört; sie haben in allem recht, was sie sagten.
29 Diese Gesinnung sollen sie immer behalten, dass sie mich fürchten und ihr Leben lang alle meine Gebote halten, damit es ihnen und ihren Kindern immer gut geht!
30 Auf, sag ihnen: Geht zurück in euere Zelte!
31 Du aber tritt hierher zu mir, ich will dir die ganze Gesetzesweisung, die Bestimmungen und Rechtssatzungen mitteilen, die du sie lehren sollst. Sie sollen danach handeln in dem Land, das ich ihnen zu Eigen geben will!
32 Handelt also, wie der Herr, euer Gott, euch gebot, ohne davon nach rechts oder nach links abzuweichen.
33 Geht den Weg, den der Herr, euer Gott, euch vorgeschrieben hat, damit ihr am Leben bleibt und es euch gut geht und ihr lange lebt in dem Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.