1 Liebt Gerechtigkeit, die ihr die Erde regiert! / Denkt in rechter Gesinnung an den Herrn und sucht ihn in der Einfalt des Herzens!
2 Denn er lässt sich von denen finden, die ihn nicht versuchen, / und er offenbart sich denen, die ihm nicht misstrauen.
3 Doch verkehrte Gedanken trennen von Gott, / und die auf die Probe gestellte Allmacht stößt die Toren von sich.
4 In eine Böses sinnende Seele kehrt ja die Weisheit nicht ein / und nimmt nicht Wohnung in einem Leib, der ein Sklave der Sünde ist.
5 Flieht doch der heilige Geist der Zucht vor der Falschheit / und zieht weg von törichten Gedanken / und wird verscheucht, sobald Ungerechtigkeit naht.
6 Wohl ist die Weisheit ein menschenfreundlicher Geist. / Sie kann aber den Lästerer seiner Reden wegen nicht ungestraft lassen.Ist Gott doch Zeuge seiner innersten Empfindungen, / wirklicher Beobachter seines Herzens / und Hörer seiner Worte.
7 Der Geist des Herrn erfüllt ja den Erdkreis, / und der das All umfasst, hat Kenntnis von jeglicher Rede.
8 Darum bleibt keiner verborgen, der Unrechtes redet, / und die strafende Gerechtigkeit geht an ihm nicht vorüber.
9 Denn die Pläne des Gottlosen werden untersucht; / die Kunde von seinen Reden kommt vor den Herrn / zur Bestrafung seiner Vergehen,
10 weil das Ohr des Eifers alles vernimmt / und auch das leiseste Gemurmel nicht verborgen bleibt.
11 Hütet euch also vor nutzlosem Murren, / bewahrt euere Zunge vor Verleumdung;denn heimliches Gerede bleibt nicht ungestraft, / und ein Mund, der lügt, tötet die Seele.
12 Trachtet nicht nach dem Tod durch den Irrweg eueres Lebens, / und zieht nicht das Verderben herbei durch die Werke euerer Hände!
13 Denn Gott hat den Tod nicht gemacht / und hat keine Freude an dem Untergang der Lebenden.
14 Hat er doch alles zum Sein erschaffen, / und heilbringend sind die Geschöpfe der Welt.Es ist kein verderbliches Gift in ihnen, / noch gibt es auf Erden eine Herrschaft der Unterwelt. /
15 Denn die Gerechtigkeit ist unsterblich.
16 Die Gottlosen aber rufen ihn mit Gebärden und Worten herbei / und verzehren sich in Sehnsucht nach ihm, als wäre er ihr Freund,und schließen einen Bund mit ihm, / weil sie verdienen, ihm zu gehören.