32-37: Die Reden Elihus
Warum Elihu eingreift (32)
Die Reden Elihus: Zorn über fruchtloses Gerede
1 Nun hörten die drei Männer auf, Hiob zu antworten, denn er hielt sich selbst für gerecht.
2 Da flammte der Zorn Elihus auf. Elihu war ein Sohn Barachels von Bus
1 aus der Sippe Ram. Sein Zorn richtete sich gegen Hiob, weil er sich selbst mehr rechtfertigte als Gott.
3 Gegen dessen drei Freunde richtete sich sein Zorn, weil sie keine Antwort fanden und Hiob doch verdammten.
4 Elihu hatte sich Hiob gegenüber mit seinen Worten zurückgehalten, weil jene älter waren als er.
5 Dann aber sah er, dass die drei Männer keine Antwort mehr wussten. Da entflammte sein Zorn.
Der Grund für sein Eingreifen
6 Elihu, der Sohn Barachels von Bus, ergriff das Wort und sagte:
"Noch bin ich jung an Jahren, / doch ihr seid hochbetagt. / Darum hielt ich mich zurück und scheute mich, / euch mein Wissen kundzutun.
7 Ich dachte: 'Lass das Alter reden, / lass die Ergrauten Weisheit verkünden.'
8 Doch es ist der Geist im Menschen, / der Hauch des Allmächtigen, der sie verständig macht.
9 Nicht die Großen sind weise, / noch verstehen die Alten, was recht ist.
10 Darum sage ich: 'Hört mir zu! / Auch ich will mein Wissen verkünden.'
11 Ich habe auf eure Reden gewartet, / auf eure klugen Sprüche gehört, / bis ihr die Worte getroffen hättet.
12 Ich bin euch aufmerksam gefolgt, / doch keiner hat Hiob widerlegt, / seine Reden beantwortet.
13 Sagt nicht: 'Wir haben die Weisheit gefunden, / Gott muss ihn schlagen – und nicht ein Mensch.'
14 Nicht gegen mich hat er seine Worte gerichtet, / und mit euren Sprüchen antworte ich nicht.
15 Sie sind bestürzt, sie antworten nicht, / es fehlen ihnen die Worte.
16 Ich habe gewartet, doch sie reden nicht, / sie stehen da, sagen nichts mehr.
17 Auch ich will mein Teil zur Antwort geben, / auch ich will mein Wissen verkünden.
18 Denn mit Worten bin ich randvoll angefüllt, / mich drängt der Geist, der in mir ist.
19 Mein Inneres ist wie junger Wein, der eingeschlossen ist, / will wie neugefüllte Schläuche bersten.
20 Ich will reden, damit mir leichter wird, / die Lippen öffnen und erwidern.
21 Ich werde für niemand Partei ergreifen, / keinem Menschen werde ich schmeicheln.
22 Nein, denn schmeicheln kann ich nicht, / sonst rafft mich mein Schöpfer bald weg."