4-14: Die Tragödie eines treulosen Volkes
Israels Schuld (4-7)
Anklage gegen Israel
1 Hört das Wort Jahwes, ihr Israeliten! / Jahwe führt einen Prozess / gegen die Bewohner des Landes, / denn Wahrheit und Liebe / und Gotteserkenntnis / sind nicht mehr im Land.
2 Nein, Fluch und Lüge, / Mord und Diebstahl / und Ehebruch machen sich breit. / Verbrechen reiht sich an Verbrechen.
3 Darum vertrocknet das Land, / und jeder Bewohner welkt dahin. / Auch die wilden Tiere, / die Vögel und die Fische / werden verenden.
4 Doch niemand klage sie an, / niemand weise zurecht! / Dein Volk hat allen Grund, den Priester anzuklagen:
5 Am helllichten Tag kommst du zu Fall, / und der Prophet mit dir in der Nacht. / Und deine Mutter bringe ich um.
6 Mein Volk kommt um aus Mangel an Erkenntnis. / Weil du die Erkenntnis verworfen hast, / habe auch ich dich als Priester verworfen. / Du hast das Gesetz deines Gottes vergessen, / darum vergesse auch ich deine Kinder.
7 Je mehr sie wurden, / desto mehr sündigten sie mir. / Ihre Ehre muss ich durch Schande ersetzen.
8 Sie mästen sich von den Sünden meines Volkes, / sind gierig nach seinen Verfehlungen.
9 Darum geht es dem Priester so wie dem Volk: / Ich bestrafe ihn für sein Verhalten / und zahle ihm sein böses Tun heim.
10 Sie essen zwar, werden aber nicht satt; / sie treiben es mit vielen, vermehren sich aber nicht, / denn sie haben es aufgegeben, Jahwe zu achten.
11 Geilheit und junger Wein rauben den Verstand.
12 Mein Volk pflegt sein Holz zu befragen, / sein Stecken soll ihm Auskunft geben. / Der Geist der Hurerei hat sie in die Irre geführt, / ihr lüsternes Treiben führt sie weg von Gott.
13 Opfermahle feiern sie auf den Höhen der Berge,
/ auf den Hügeln bringen sie Rauchopfer dar
/ unter Eichen, Styrax
1, Terebinthen
2.
/ Denn deren Schatten ist so schön.
/ Deshalb treiben es eure Töchter mit vielen,
/ und eure Schwiegertöchter brechen die Ehe.
14 Nicht eure Töchter ziehe ich zur Rechenschaft, dass sie es so treiben, / nicht eure Schwiegertöchter, dass sie ehebrechen. / Denn ihr selbst geht ja mit Huren beiseite, / feiert Opfermahle mit geweihten Frauen. / So kommt das Volk ohne Einsicht zu Fall.
15 Auch wenn du, Israel, zur Hure wirst,
/ soll Juda doch nicht schuldig werden.
/ Kommt nicht nach Gilgal
3,
/ zieht nicht nach Götzenhausen
4 hinauf!
/ Schwört auch nicht: So wahr Jahwe lebt!
16 Ja, wie eine störrische Kuh / ist Israel störrisch geworden. / Soll Jahwe sie nun weiden lassen / wie ein Lamm auf freiem Feld?
17 Efraïm
5 ist mit Götzen verbunden.
/ Soll es doch machen, was es will!
18 Ist ihr Saufen vorüber, / huren sie maßlos herum. / Leidenschaftlich lieben sie / die Schande ihrer Schamlosigkeit.
19 Ein Sturm fegt sie hinweg. / Mit ihren Altären ist es vorbei.