Gott und Götzen vor Gericht
1 Hört mich schweigend an, ihr Meeresländer
1!
/ Ihr Völker, sammelt Kraft!
/ Dann kommt herzu und sprecht.
/ Wir gehen miteinander vor Gericht.
2 Wer hat den Mann aus dem Osten
2 berufen,
/ wer schenkte ihm überall Sieg?
/ Wer gibt ihm die Völker preis und stürzt die Könige vor ihm?
/ Wer macht sie vor seinem Schwert wie Staub,
/ vor seinem Bogen wie verwehtes Stroh?
3 Er verfolgt sie, rückt unversehrt vor, / berührt kaum mit den Füßen den Weg.
4 Wer hat das bewirkt und getan? / Es ist der, der von Anfang an die Menschen in ihr Dasein rief. / Ich, Jahwe, bin es bei den Ersten, / und auch bei den Letzten bin ich es noch!
5 Die Meeresländer sahen es und fürchteten sich, / die Menschen vom Ende der Erde bekamen Angst. / Sie machten sich auf und kamen herbei.
6 Sie halfen einander und machten sich Mut.
7 Der Kunsthandwerker ermutigt den Goldschmied, / der, der glättet, den, der auf den Amboss schlägt, / und er sagt von der Lötung: "Sie ist gut!" / Dann macht er das Götzenbild mit Nägeln fest, dass es nicht wackelt.
8 Doch du, mein Diener Israel, / du, Jakob, den ich erwählte, / Nachkomme meines Freundes Abraham,
9 dich habe ich vom Ende der Erde genommen, / dich aus ihrem fernsten Winkel geholt und zu dir gesagt: / Du stehst in meinem Dienst! / Ich habe dich erwählt und dich auch jetzt nicht verstoßen.
10 Schau nicht ängstlich nach Hilfe aus, / denn ich, dein Gott, ich stehe dir bei! / Hab keine Angst, denn ich bin dein Gott! / Ich mache dich stark und ich helfe dir! / Ich halte dich mit meiner rechten und gerechten Hand.
11 In Schimpf und Schande stehen alle da, / die gegen dich gewütet haben. / Sie gehen zugrunde, werden wie Nichts, / die Männer, die dein Lebensrecht bestreiten.
12 Du wirst sie suchen, aber nicht mehr finden, / die Männer, die mit dir zankten. / Die Krieg mit dir führten, werden wie Nichts und Nichtigkeit.
13 Denn ich bin Jahwe, dein Gott. / Ich fasse dich bei der Hand und sage zu dir: / Fürchte dich nicht! Ich selbst, ich helfe dir!
14 Erschrick nicht, kleines Würmchen Jakob, / du kleines Häuflein Israel! / Ich, ich helfe dir, spricht Jahwe. / Dein Erlöser ist der heilige Gott Israels.
15 Ich habe dich zu einem scharfen, neuen Dreschschlitten
3 gemacht,
/ dich mit Doppelschneiden bestückt.
/ Berge sollst du dreschen und zermalmen,
/ Hügel machst du zu Spreu.
16 Du wirst sie worfeln, und der Wind trägt sie davon, / der Sturm weht sie fort. / Doch du wirst jubeln über Jahwe, / wirst dich rühmen in Israels heiligem Gott.
17 Die Gebeugten und Bedürftigen suchen Wasser, aber keins ist da. / Ihre Zunge vertrocknet vor Durst. / Doch ich, Jahwe, erhöre sie. / Ich, der Gott Israels, verlasse sie nicht.
18 Aus kahlen Hängen lasse ich Ströme fließen, / in öden Tälern Quellen entspringen. / Ich mache Wüstenland zum Wasserteich, / lasse aus dürrem Boden Wasser quellen.
19 Ich werde Zedern in die Wüste setzen, / Akazie, Myrte und Olivenbaum. / Mitten in die Steppe pflanze ich Platanen, Zypressen und Wacholder,
20 damit sie sehen und erkennen, / verstehen und begreifen, / dass Jahwe hier eingegriffen hat, / dass der heilige Gott Israels das alles erschuf.
21 "Stellt euch auf zum Prozess!", spricht Jahwe. / "Bringt eure Beweise vor!", sagt der König Jakobs.
22 "Schafft sie her und sagt uns, was geschehen wird! / Erklärt uns, was in der Vergangenheit geschah, damit wir es zu Herzen nehmen, / und lasst uns erkennen, wohin das führt! / Oder sagt uns, was die Zukunft bringen wird!
23 Sagt uns doch, was später kommt, / damit wir merken, dass ihr Götter seid! / Ja, zeigt uns Gutes oder auch das Böse, / dann starren wir uns an und fürchten uns vereint!
24 Seht, ihr seid ja nichts und könnt auch nichts. / Einen Gräuel erwählt, wer immer euch wählt!
25 Ich habe ihn im Norden erweckt,
4 und er kam,
/ der Mann aus dem Osten, der meinen Namen nennt!
5 / Statthalter zertritt er wie Lehm,
/ so wie ein Töpfer den Ton zerstampft.
26 Wer verkündete das im Voraus, sodass wir sagen könnten: 'Er hat Recht gehabt!'? / Keiner war es, der es meldete, / keiner, der es hören ließ. / Kein Wörtchen hat man von euch gehört.
27 Als Erster habe ich zu Zion gesagt: / 'Seht, da ist es, da sind sie!' / Ich habe Jerusalem den Freudenboten geschickt.
28 Und sehe ich mich um – niemand ist da. / Keiner von diesen Göttern konnte mir raten, / keiner gibt mir Antwort auf meine Fragen.
29 Sie alle sind ja nur Betrug, / zustande bringen sie nichts. / Ihre Statuen sind windig und leer."