4 1 Da sprachen die Wahrsager
2 zum König auf Aramäisch:
3„Ewig lebe der König! Erzähle deinen Sklaven doch den Traum, dann werden wir dir erklären können, was er bedeutet.“
5 Doch der König antwortete: „Mein Wort ist unwiderruflich:
4 Wenn ihr mir den Traum und seine Bedeutung nicht mitteilen könnt, werde ich euch jedes Glied einzeln ausreißen und eure Häuser in Müllhaufen umwandeln lassen!
6 Könnt ihr mir den Traum und seine Bedeutung jedoch erklären, dann werdet ihr von mir Geschenke, Belohnungen und große Ehre empfangen. Nun erklärt mir den Traum und seine Bedeutung!“
7 Die Wahrsager versuchten es noch einmal: „Der König möge seinen Sklaven den Traum doch erzählen, danach werden wir ihm die Bedeutung erklären!“
8 Der König erwiderte: „Jetzt weiß ich ganz sicher, dass ihr nur versucht Zeit zu gewinnen, weil ihr seht, dass ich es ernst meine!
9 Wenn ihr meinen Traum nicht wiedergeben könnt, kann das nur eines heißen: Ihr habt euch abgesprochen, mir Falsches und Lügen aufzutischen, bis die Zeit sich ändert!
5 Darum erzählt mir den Traum, damit ich weiß, dass ihr mir auch seine Bedeutung zuverlässig erklären könnt!“
10 Da antworteten die Wahrsager dem König: „Es gibt keinen Menschen auf dem trockenen Land, der in der Lage wäre, diese Anforderungen zu erfüllen! Aus diesem Grund hat zuvor auch noch kein großer und mächtiger König eine solche Tat von einem Wahrsager, Beschwörer oder Sterndeuter verlangt.
11 Was der König fordert, ist zu viel für uns, und es gibt niemanden sonst, der dem König diese Informationen geben könnte, außer den Göttern, und die wohnen nicht bei uns Menschen!“
12 Darüber wurde der König so wütend, dass er gebot, alle Weisen
6 Babels umzubringen.
13 Ein entsprechendes Gesetz wurde veröffentlicht, und man traf die Vorbereitungen, um alle Weisen hinzurichten. Auch Daniel und seine Freunde wurden gesucht, um sie zur Hinrichtung abzuführen.
14 Da übermittelte Daniel einen Rat und Vorschlag an Arioch, den Obersten der königlichen Leibgarde, der schon unterwegs war, um die Weisen Babels hinzurichten.
15 Er fragte Arioch: „Du Mächtiger des Königs
7, was soll dieses strenge Gesetz von seiten des Königs?“ Da klärte Arioch Daniel darüber auf, was passiert war.
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16 Daniel ersuchte sofort um eine Audienz mit dem Versprechen, er werde dem König die gesuchte Deutung geben.
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17 Daraufhin begab er sich zu seinem Haus und informierte seine Freunde Hananja, Mischaël und Asarja über das, was vorgefallen war.
18 Er bat sie, im Angesicht dieser unlösbaren Aufgabe vor dem Gott des Himmels um Erbarmen zu bitten, damit Daniel und seine Freunde nicht das Schicksal der übrigen Weisen Babels teilen müssten.