2Joh
Einführung in den zweiten Johannesbrief
A - Weil Inhalt und Form des Briefes mit 1Joh übereinstimmen - es werden das Liebesgebot und das rechte christologische Bekenntnis als Bedingungen für das Leben in Gott genannt, indem vor antichristlichen Irrlehrern gewarnt wird -, nimmt man an, daß der Absender dieses an eine bestimmte, vermutlich kleinasiatische Gemeinde gerichteten Kurzbriefes mit dem des 1Joh identisch ist: »;Der Presbyter« wird vermutlich ein angesehener kirchlicher Distriktsleiter aus dem Schülerkreis des Apostels Johannes sein (s. zu 1Joh D), wofür auch das Stichwort »;Wahrheit« spricht.
B - Bis ins 4.Jhd. hat es gedauert, bis sich der Brief zusammen mit 3Joh überall in der Kirche - die syrische ausgenommen - durchsetzte, doch auch dann blieb seine Kanonizität (s. Einleitung B) umstritten, weil man sich über seine apostolische Herkunft nicht im klaren war. Erst das Trienter Konzil entschied 1546 über die Zugehörigkeit zum Kanon.
DER ZWEITE BRIEF DES HEILIGEN APOSTELS JOHANNES
Gruß
1 Der Älteste an die
auserwählte Herrin und ihre Kinder,
die ich in Wahrheit liebe, -
und nicht ich allein,
sondern alle,
die die
Wahrheit erkannt haben -,
12
2 wegen der
Wahrheit,
die in uns bleibt und bei uns sein wird
in Ewigkeit.
3
3 Gnade wird
mit uns sein,
Erbarmen,
Friede von Gott, dem
Vater,
und von Jesus Christus, dem
Sohn des
Vaters,
in Wahrheit und Liebe.
4
Wandel in der Liebe
4 Große Freude
hatte ich,
als ich
unter deinen Kindern solche
fand, die
in der
Wahrheit wandeln,
wie der
Vater uns geboten hat.
5
5 Nun bitte ich
dich,
Herrin: laßt uns
einander lieben! - Damit
übergebe ich
dir nicht ein
neues Gebot,
sondern jenes,
das wir
von Anfang an
hatten.
6
6 Und dies ist die
Liebe,
daß wir
nach seinen Geboten wandeln;
dies ist das
Gebot,
wie ihr
gehört habt
von Anfang an,
daß ihr
in der
Liebe wandelt.
7
Festigkeit im Glauben
7 Denn viele Verführer sind
in die
Welt ausgezogen,
die nicht bekennen, daß
Jesus Christus im Fleisch gekommen ist;
dies ist der
Verführer und der
Antichrist.
89
8 Seht euch vor,
daß ihr
nicht verliert,
was ihr
erarbeitet habt,
sondern den
vollen Lohn empfangt.
10
9 Wer sich über die
Lehre Christi hinwegsetzt und nicht in ihr
bleibt,
hat Gott nicht;
wer aber
in der
Lehre bleibt,
hat sowohl den
Vater als
auch den
Sohn.
11
10 Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt,
nehmt ihn nicht ins Haus auf
und entbietet ihm auch
nicht den
Gruß.
1213
11 Wer ihm den
Gruß entbietet,
nimmt teil an
seinen bösen Werken.
14
Schluß
12 Ich
hätte euch noch
vieles zu
schreiben. Aber ich
mag es
nicht mit Papier und Tinte tun.
Vielmehr hoffe ich,
zu euch zu
kommen und mündlich alles mit euch zu
besprechen,
damit unsere Freude vollkommen ist.
15
13 Es
grüßen dich die
Kinder deiner auserwählten Schwester.
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