Röm 1
Einführung in den Brief an die Römer
A - Obwohl dieser Brief des Paulus durchaus eigenen Charakter hat, der ihn von den anderen Paulusbriefen unterscheidet, so spiegelt auch er die unverwechselbare Gestalt dieses größten Apostels, Schriftstellers und Theologen der Urkirche: eines Menschen, der im vollen Bewußtsein seiner Berufung aufzutreten weiß, willensstark und energiegeladen seine Ziele verfolgt, sich durch Widerstände nicht entmutigen läßt und rastlos nach immer neuen Wegen sucht, Christus überall zu verkünden; sein leidenschaftliches Wesen, höchster Liebe und schärfster Verachtung fähig, vereint väterliche Strenge mit mütterlicher Einfühlungsgabe und Empfindsamkeit; ein Mensch, der sich begeisterte Freunde, aber auch viele Feinde machen mußte: eine überlegene Führerpersönlichkeit.
B - Umfassend gebildet, im jüdischen und griechischen Kulturkreis zugleich beheimatet (s. zu Apg 8,1), begabt mit wahrhaft schöpferischer Intuition, die zugleich über die intellektuellen und rhetorischen Fähigkeiten verfügte, die genialen Einsichten überzeugend darzustellen, war Paulus berufen, als erster Theologe der Kirche die unermeßlichen Dimensionen des Geheimnisses Christi zu erahnen und zu versuchen, sie im Zusammenhang der ganzen Welt- und Heilsgeschichte darzustellen. Weil Paulus zugleich Glied der Urkirche ist, die für alle Zeiten den Glauben der Kirche bestimmt (s. Einleitung F), hat niemand so intensiv wie er die Theologie der Kirche bis heute hin beeinflußt, ohne daß man sagen kann, er sei nun ausgeschöpft.
C - Dabei hat er uns kein theologisches Werk im heutigen Wortsinn hinterlassen, sondern was wir besitzen, sind »;nur« Gelegenheitsbriefe, deren Bedeutung für die spätere Kirche dem Briefschreiber selbst damals wohl kaum aufgegangen ist. Ihr Stil ist nicht gerade gepflegt, das Griechische von Hebraismen durchsetzt, die Sätze oft überladen, unvollendet, der Gedanke sprunghaft. Aber welch ein Wortschatz, Bilderreichtum (vorwiegend aus dem Großstadt-, Soldaten- und Rechtsleben), welche gewalttätige Meisterschaft, mit der er das Griechisch handhabt, bis es nur noch seiner Gedankenfülle dient! So lebendig wie der ganze Mann, so unmittelbar zupackend und den Leser mitreißend sind auch seine Briefe: Keine trockene Abhandlung, sondern nach Art der griechischen Diatribe (= Unterhaltung; Fachausdruck für diese Stilform) lebendige Auseinandersetzung mit echten oder erfundenen Gegnern, leidenschaftliche Erörterung in Frage und Gegenfrage, schlagwortartige Gegenüberstellung der Meinungen, überraschende Beweisführung mit Hilfe von anschaulichen Vergleichen aus dem Alltagsleben oder der Natur, Aufriß der Dimensionen durch Formulierung von Gegensatzpaaren (Gott - Welt, Geist - Fleisch, alter - neuer Mensch), schließlich Personifizierung sachlicher Wirklichkeiten (Liebe, Gerechtigkeit). Dazu kommt das jüdisch-rabbinische Erbe des Paulus: Symbolische Auslegung der Heiligen Schrift, uns oft willkürlich anmutende Auslegung von gleichsam als Orakel aufgefaßten und aus dem Zusammenhang gerissenen Schriftworten, Rückgriff auch auf die oft legendenhafte, nicht kanonische (s. Einleitung B) jüdische Überlieferung zum Alten Testament.
D - Der Brief an die Römer (s. zu Apg 28,16), an die dortige vorwiegend heidenchristliche Gemeinde, die Paulus weder gegründet noch je besucht hatte, als er ihnen - wohl 57/58 (s. Einleitung C) auf seiner dritten Missionsreise von Griechenland (Korinth?) aus - schrieb, scheint durch Folgendes veranlaßt zu sein: Paulus, der Kleinasien und Griechenland dreimal bereist hat, will sich nun, auf dem Höhepunkt seiner Missionstätigkeit, gen Westen wenden, wenn möglich bis nach Spanien, um auch dort Christus zu verkünden; Rom soll nun werden, was einst Jerusalem und Antiochia gewesen sind: sein neuer Stützpunkt; sicher ein Grund, sich der Gemeinde, für die Paulus zwar schon ein Begriff ist, vorzustellen.
E - Und das Thema? Vielleicht hat Paulus von den Spannungen zwischen Heiden und Judenchristen in der römischen Gemeinde gewußt, sicher kannte er ihre Probleme aus den Gemeinden Griechenlands. Was er ihnen schreibt, ist (vor allem Kap. 12-15) aktuelle Weisung genug, sind moralische Prinzipien und Imperative. Aber es ist vor allem - und darin unterscheidet sich dieser längste Brief des Paulus (der letzte, den er als freier Mann schreibt, denn er kommt nach Rom nur als Gefangener und um dort zu sterben) von den übrigen - ruhige, fast systematische, wenn auch immer noch von lebendiger Anteilnahme durchpulste Darstellung jener Wahrheiten (»;Dogmatik«), um die Paulus sein Leben lang gerungen hat: Was ist der Mensch vor Gott und seinem Christus ? Wie verhalten sich Juden- und Christentum zueinander? Wie kommt der Mensch zu jener Gerechtigkeit, die sein Heil ist? Durch Werke des Gesetzes oder den Glauben an Christus, durch eigene Leistung oder durch Gottes Gnade? Der Römerbrief ist die erste christliche Meditation dieser Urfragen der Kirche und damit der Menschheit, deren heilsgeschichtliche Phasen Paulus aufzuzeigen sucht.
Die Paulinischen Briefe
a. Das Leben des Apostels Paulus
1. Der hl. Paulus war zu Tarsus in Zilizien von jüdischen Eltern aus dem Stamm Benjamin geboren (Apg 9, 11; Apg 21, 39; Apg 22, 3; Röm 11, 1). In der Apostelgeschichte heißt er anfangs Saulus, dann Paulus, wie er sich auch selbst in seinen Briefen nennt. Diesen Namen trug er nach damaliger Sitte neben dem jüdischen Namen von Anfang an, gebrauchte ihn aber ausschließlich erst seit dem Beginn seines Wirkens unter den Heiden, um bei ihnen leichter Eingang zu finden. Da er bei der Steinigung des Stephanus noch ein junger Mann war (Apg 7, 58), sich aber in dem Brief an Philemon (63 n.Chr.) alt nennt (Phlm 9), muß er um das Jahr 3 n.Chr. geboren worden sein.
2. Die Erziehung im Vaterhaus war streng pharisäisch (Apg 23, 6). Immerhin aber zog er Vorteil von der griechischen Bildung, die in Tarsus blühte, wie die spätere Fertigkeit im Gebrauch der griechischen Sprache beweist. Obgleich, wie es scheint, zum Gesetzeslehrer bestimmt, lernte er doch nach jüdischer Sitte ein Handwerk. Er wurde Zeltmacher und verdiente sich später wiederholt durch dieses Handwerk seinen Lebensunterhalt (Apg 18, 3; Apg 20, 34f; 1Thess 2, 9; 2Thess 3, 8; 1Kor 4, 12). Zur weiteren wissenschaftlichen Ausbildung zog er nach Jerusalem, wo er eine verheiratete Schwester hatte (Apg 22, 3; Apg 23, 16). In der Schule des gefeierten Gesetzeslehrers Gamaliel machte er sich mit der rabbinischen Gelehrsamkeit vertraut und eignete sich eine streng gesetzliche Lebensrichtung an. Vor dem öffentlichen Auftreten Jesu scheint er Jerusalem wieder verlassen zu haben, da er in seinen Briefen nirgends eine persönliche Bekanntschaft mit dem Herrn andeutet.
3. Von Natur aus feurigen und leidenschaftlichen Charakters, durch Erziehung glühender Eiferer für das Gesetz der Väter, trat er als ein fanatischer Verfolger der jungen christlichen Kirche auf. Er beteiligte sich an der Steinigung des ersten christlichen Märtyrers, des hl. Stephanus, wie an der Christenverfolgung, die danach ausbrach (Apg 7, 58; Apg 8, 3; Apg 28, 9 - 11; Gal 1, 13). Mit Vollmachten des Hohenpriesters versehen, zog er nach Damaskus, um die Christen gefangenzunehmen und nach Jerusalem zu führen. Auf dem Weg dorthin wurde er durch die Erscheinung und durch die Anrede des verklärten Herrn in wunderbarer Weise plötzlich zu einem Bekenner und Verkündiger Christi umgewandelt (Apg 9, 3 - 19; Apg 22, 6 - 16; Apg 26, 12 - 18).
4. Nach seiner Bekehrung (um das Jahr 35) zog er sich nach Arabien, in das Reich der Nabatäer, zurück (Gal 1, 17), um sich in der Einsamkeit im Verkehr mit Gott auf sein Amt vorzubereiten. Nach Damaskus zurückgekehrt, predigte er den Juden, konnte sich aber ihren Nachstellungen nur durch die Flucht entziehen (Apg 9, 23 - 25; 2Kor 11, 32f). Er ging nun nach Jerusalem, um mit Petrus in Verbindung zu treten (Gal 1, 18). Nach kurzem Aufenthalt begab er sich in seine Heimat Tarsus und blieb dort, bis Barnabas ihn nach Antiochia einlud (Apg 9, 30; Apg 11, 25f). Anläßlich einer Hungersnot wurden beide nach Jerusalem geschickt, um den dortigen Christen den Ertrag einer Sammlung zu überbringen (Apg 11, 27 - 30). Dann kehrten sie wieder nach Antiochia zurück.
5. Bald darauf unternahm Paulus mit Barnabas die erste Missionsreise (45-48) über Zypern, Pamphylien, Pisidien und Lykaonien und gründete zu Antiochia in Pisidien, zu Ikonium, Lystra und Derbe christliche Gemeinden (Apg 13§Apg 14).
6. Nach dem Apostelkonzil von Jerusalem trat er mit Silas die zweite Missionsreise (49-52) an durch Syrien, Zilizien, Lykaonien, Phrygien und Galatien. Auf göttliche Offenbarung hin zog er auch nach Europa hinüber und kam auf dieser Reise nach Philippi, Thessalonich, Beröa, Athen und Korinth. Von dort kehrte er über Ephesus und Jerusalem nach Antiochia zurück (Apg 15,36-18,22).
7. Auf der dritten Missionsreise (53 - 58) zog er zunächst durch Galatien und Phrygien nach Ephesus, wo er sich nahezu drei Jahre aufhielt. Von dort eilte er über Mazedonien nach Achaia und Korinth, wo er nur kurze Zeit blieb, Sein sinnen war jetzt auf Rom gerichtet, Er faßte den Plan, eine neue Missionsreise von Jerusalem über Rom nach Spanien zu machen. Daran wurde er aber durch die Verfolgungen der Juden gehindert. Erst nach zweijähriger Gefangenschaft in Cäsarea gelangte er im Frühjahr 61 nach Rom, wo er zwei weitere Jahre gefangengehalten wurde (Apg 18,23-28,31).
8. Hier brechen die Nachrichten der Apostelgeschichte über Paulus ab. Die Tradition aber sagt, er sei nach zwei Jahren entlassen worden, habe dann eine Reise nach Spanien (Röm 15, 24. 28) und nochmals eine Reise nach dem Orient unternommen, sei darauf wieder nach Rom gekommen, aufs neue in Gefangenschaft geraten und habe endlich im Jahre 67 den Tod als römischer Bürger durch das Schwert erlitten.
b. Die paulinischen Briefe im allgemeinen
1. Der väterlichen Liebe und dem unermüdlichen Interesse des hl. Paulus für die von ihm gegründeten Gemeinden verdanken wir vierzehn Briefe. Sicher hat aber der Apostel noch mehrere geschrieben. So wird 1Kor 5, 9 auf einen früheren Brief an die Korinther hingewiesen; Kol 4, 16 wird ein Schreiben an die Laodizäer erwähnt. Nach Phil 3, 1 scheint Paulus auch schon früher einen Brief an die Philipper geschrieben zu haben.
2. Die Briefe sind teils an eine oder mehrere Gemeinden gerichtet, teils an bestimmte Personen. Für die Reihenfolge im Kanon der Kirche war nicht die Zeit der Entstehung, sondern ihr Umfang und ihre Bedeutung maßgebend. Eine Ausnahme macht nur der Hebräerbrief.
3. Die paulinischen Briefe sind reich an Lehrgehalt. Der hl. Chrysostomus vergleicht sie mit Bergwerken, die eine unerschöpfliche Fülle der edelsten Metalle enthalten; mit Quellen, die nie versiegen, ja, die um so reichlicher fließen, je mehr man aus ihnen schöpft. Der hl. Thomas findet in ihnen “fast die gesamte Theologie” enthalten. Vornehmlich aber ist es ein Grundgedanke, der sich durch fast alle Briefe hinzieht, nämlich der Gedanke von der Allgemeinheit des Christentums, zu dessen Segnungen alle Menschen, Juden wie Heiden, gleichmäßig von Gott berufen sind.
4. Sämtliche Briefe sind in griechischer Sprache geschrieben. Obwohl der Apostel diese Sprache gut beherrschte, konnte er doch unter dem Druck der Geschäfte und Sorgen auf das sprachliche Gewand nicht viel Sorgfalt verwenden. Er diktierte seine Briefe (Röm 16, 22; 2Thess 3, 17; 1Kor 16, 21; Gal 6, 11). Aber sichtlich ging das Niederschreiben dem lebhaften Geist des Verfassers nicht schnell genug; es entstiegen unterdessen seiner Seele neue Gedanken und Bilder. Mit einer raschen Auffassungsgabe begabt, vermochte er jedoch die Flut der gewaltigen Ideen, die aus seinem Geist sich hervordrängten, nicht immer in die ruhige Bahn grammatischer und stilistischer Regelmäßigkeit zu leiten. So wurde die Wendung, der Satz mitunter schwer verständlich und dunkel (vgl. 2Petr 3, 16).
5. Gleichwohl kann niemand die Briefe des Apostels lesen, ohne seine natürliche, alles mit sich fortreißende Beredsamkeit anzustaunen. Er spart nicht mit bildlicher Rede und Allegorie, liebt Frage- und Ausrufesätze, verwendet reichlich Steigerungen und Gegensätze und viele andere Redefiguren (vgl. 1Kor 9, 1 - 13; 1Kor 13, 1 - 3; 2Kor 4, 8 - 12; 2Kor 6, 4 - 10). Namentlich zeichnet sich sein Stil durch Energie und Kraft aus. “Sooft ich den Apostel Paulus lese”, sagt der hl. Hieronymus, “meine ich nicht Worte zu vernehmen, sondern Donnerschläge.” Die Schärfe seines Geistes und die Fülle seines Gemütes verleihen seiner Sprache hohen Schwung, bezaubernde Kraft und Schönheit.
6. Der äußere Aufbau ist der damals allgemein übliche. An der Spitze steht der Name des Apostels, die Anschrift und der Segenswunsch. Daran schließt sich gewöhnlich eine Danksagung und ein Fürbittgebet. Dann folgt die eigentliche Abhandlung, meist in zwei Teilen. Der erste Teil enthält lehrhafte Ausführungen, der zweite praktische Anwendungen auf das christliche Leben. Das Ganze beschließen persönliche Mitteilungen, Grüße und Segenswünsche.
DER BRIEF DES HEILIGEN APOSTELS PAULUS AN DIE RÖMER
Gruß
1 Paulus,
Knecht Christi Jesu, zum
Apostel berufen,
auserwählt für die Verkündigung der
Frohbotschaft Gottes,
1
2 die er
durch seine Propheten in den
Heiligen Schriften vorausverkündet hatte
2
3 von seinem Sohn -
geboren dem
Fleisch nach aus dem
Geschlecht Davids,
3
4 nach dem
Geist der
Heiligkeit eingesetzt zum
Sohn Gottes in Macht seit seiner
Auferstehung von den
Toten, - von
Jesus Christus,
unserem Herrn.
4
5 Von ihm haben wir
Gnade und Apostelamt empfangen, um
zur Ehre
seines Namens alle Völker zum
Gehorsam des
Glaubens zu führen.
5
6 Zu diesen gehört auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen seid.
7 An
alle von
Gott geliebten,
berufenen Heiligen in Rom:
Gnade euch und Friede von Gott,
unserem Vater,
und dem
Herrn Jesus Christus.
67
Dank und Bittgebet
8 Vor
allem danke ich
meinem Gott durch Jesus Christus für euch alle,
weil euer Glaube in der
ganzen Welt gerühmt wird.
8
9 Gott,
dem ich
durch die
Verkündigung des Evangeliums von
seinem Sohn mit meinem Geist diene,
ist mein Zeuge,
daß ich
unablässig euer gedenke.
9
10 Allezeit flehe ich
in meinen Gebeten, es
möchte mir
nach dem
Willen Gottes einmal vergönnt sein,
zu euch zu
kommen.
10
11 Denn ich
sehne mich danach,
euch zu
sehen,
um euch etwas geistige Gabe mitzuteilen, auf
daß ihr gestärkt werdet,
1112
12 oder besser gesagt, daß wir uns
gegenseitig aufmuntern durch den
gemeinschaftlichen -
euren und meinen -
Glauben.
13
13 Ihr sollt wissen,
Brüder,
daß ich mir schon
oft vorgenommen habe,
zu euch zu
kommen,
aber bisher verhindert war. Ich
möchte,
wie bei den
übrigen Völkern,
auch bei euch etwas Erfolg haben.
1415#
14 Schuldner bin ich gegenüber
Griechen und Nichtgriechen, gegenüber
Gebildeten und Ungebildeten.
16
15 So möchte ich gern auch euch in Rom das Evangelium
verkünden.
17
16 Denn ich
schäme mich des
Evangeliums nicht; es
ist ja die
Kraft Gottes zur Rettung für
jeden,
der glaubt,
zunächst für den
Juden,
dann auch für den
Griechen.
1819
17 In ihm wird die
Gerechtigkeit Gottes offenbart aus dem
Glauben zum Glauben,
wie geschrieben steht: "
Der Gerechte lebt aus dem
Glauben."
2021
Erster Teil: DIE RECHTFERTIGUNG DURCH JESUS CHRISTUS | Die Hilfsbedürftigkeit der gesamten Menschheit
Die Sündhaftigkeit der Heiden - Der heidnische Götzendienst
18 Offenbart
wird Gottes Zorn vom Himmel her
über alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der
Menschen,
die die
Wahrheit in Ungerechtigkeit unterdrücken.
22
19 Denn was von
Gott erkennbar ist, das
ist ihnen offenbar;
Gott hat es
ihnen geoffenbart.
2324
20 Läßt sich
doch sein unsichtbares
Wesen seit Erschaffung der
Welt durch seine
Werke mit dem Auge des
Geistes wahrnehmen:
seine ewige Macht wie seine
Göttlichkeit.
Darum sind sie nicht zu
entschuldigen.
25
21 Obwohl sie nämlich
Gott erkannten, haben sie ihn doch
nicht als Gott verehrt noch ihm
gedankt.
Vielmehr wurden sie
töricht in ihren Gedanken,
und ihr unverständiges Herz wurde
verfinstert.
26
22 Während sie sich
für Weise ausgaben,
wurden sie zu Toren.
27
23 Sie
vertauschten die
Herrlichkeit des
unvergänglichen Gottes mit Abbildern von
vergänglichen Menschen, von
Vögeln und von
vierfüßigen und kriechenden Tieren.
28#
Die heidnische Lasterhaftigkeit
24 Darum gab sie Gott durch die
Gelüste ihres Herzens der Unlauterkeit preis, so daß
sie ihre Leiber entehrten.
29
25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge und verehrten und beteten das Geschöpf an anstatt den Schöpfer, der da hochgelobt ist in Ewigkeit. Amen.
26 Deshalb gab Gott sie schändlichen Leidenschaften preis. Ihre Weiber verkehrten den natürlichen Verkehr in den widernatürlichen.#
27 Ebenso gaben die
Männer den
natürlichen Verkehr mit der
Frau auf
und entbrannten in ihrer wilden
Gier zueinander.
Männer trieben Schamloses mit Männern und empfingen so
an sich die verdiente Strafe für
ihre Verirrung.
30
28 Weil sie es
verschmähten,
Gott anzuerkennen,
gab Gott sie ihrer
verwerflichen Gesinnung preis, so daß sie
taten,
was sich
nicht geziemt.
31#
29 Voll jeglicher Ungerechtigkeit,
Schlechtigkeit,
Habsucht,
Bosheit,
voll Neid,
Mordlust,
Streitsucht,
Arglist und
Tücke, sind sie
Ohrenbläser,
32
30 Verleumder, Gotteshasser; Spötter, Verächter, Prahler, erfinderisch im Bösen, unbotmäßig gegen die Eltern,
31 unvernünftig, treulos, lieblos, erbarmungslos.
32 Sie kennen zwar die
Satzung Gottes,
wonach des
Todes schuldig ist,
wer solches begeht; dennoch
tun sie
es nicht nur,
sondern spenden noch Beifall
denen, die es
tun.
3334