Lk 15

Der Vergleich mit der Kindergruppe und dem einem Kind, was abgehauen war

1 Oft kamen irgendwelche Geldeintreiber und andere Leute, die überall total unbeliebt waren, zu Jesus, um ihm zuzuhören.
2 Die religiösen Streber und die Theologen fanden es nicht so toll, dass er sich mit solchen Ätztypen überhaupt abgab.
3 Deshalb brachte Jesus mal wieder einen Vergleich:
4 Stell dir vor, du bist mit einer Gruppe von 100 Kindern unterwegs und in der Innenstadt verlierst du plötzlich eins davon, mitten am Hauptbahnhof. Du würdest doch den Rest der Truppe schnell an jemand anderen übergeben und das eine verschwundene Kind sofort suchen gehen, oder?
5 Wenn du es dann nach Stunden heulend an einem Kiosk gefunden hast, wirst du dich erst mal voll freuen, es auf den Arm nehmen und nach Hause bringen.
6 Dann am Feierabend, wenn du wieder zu Hause bist, würdest du bestimmt sofort deine Freunde anrufen und ihnen davon erzählen: ‚Hey, mir ist was total Schönes passiert! Ich hatte heute bei der Arbeit mitten in der Innenstadt ein Kind verloren, aber dann hab ich es zum Glück wiedergefunden! Cool, oder? Freust du dich mit mir?‘
7 Genauso freut man sich im Himmel, wenn auch nur ein Mensch merkt, dass er Mist baut und wieder zu Gott zurückfindet. Man freut sich über den einen mehr als über die 99 Menschen, welche okay für Gott leben und sich deswegen nicht ändern müssen.

Der Vergleich mit dem verlorenen Geldschein

8 Noch ein anderes Beispiel: Eine Frau hatte tausend Euro gespart. Davon verlor sie in ihrer Bude einen Hunderteuroschein, ohne dass sie es gleich bemerkte. Wird sie nicht, wenn sie es dann feststellt, sofort alle Lampen anmachen und ihre ganze Bude auf den Kopf stellen, nur um die hundert Euro wiederzufinden?
9 Und wenn sie die dann wiederfindet, wird sie nicht vor Freude total abgehen, ihre Freundin anrufen, damit die sich mit freuen kann, weil das Geld wieder da ist?
10 Ganz genauso freut man sich im Himmel, wenn auch nur ein Mensch, der nicht an Gott geglaubt hat, anfängt, sein Leben zu ändern und sein Vertrauen auf Gott zu setzen.

Die Geschichte von einem Vater mit zwei unterschiedlichen Söhnen

11 Jesus erzählte mal wieder eine Geschichte: „Es gab mal einen Mann, der hatte zwei Söhne.
12 Irgendwann sagte der jüngere Sohn zum Vater: ‚Papa, mir dauert es zu lange, bis du stirbst und ich meinen Teil von deinem Geld erben werde. Ich möchte das jetzt schon ausbezahlt bekommen. Geht das?' Der Vater ließ sich drauf ein und zahlte ihm die Kohle aus.
13 Ein paar Tage später packte der Sohn seine Sachen zusammen und ging auf Weltreise. Er lebte in Hotels und in Spielcasinos, verzockte sein ganzes Vermögen in irgendwelchen Bars und Clubs, bis er pleite war.
14 Plötzlich gab es in der Zeit eine große Wirtschaftskrise im Land. Die Lebensmittelpreise stiegen immer höher und viele Menschen hatten nichts zu essen. Auch der Sohn bekam Hunger.
15 Immerhin kriegte er einen Job als Toilettenmann am Hauptbahnhof. Das war ein echt schlecht bezahlter, dreckiger und total unbeliebter Job.
16 Der junge Mann war so hungrig, dass er am liebsten die Essensreste, die Toilettenbesucher in den Müll warfen, gegessen hätte, aber noch nicht mal das durfte er.
17 Schließlich überlegte er hin und her: ‚Zu Hause bei meinem Vater bekommt jeder Arbeiter in seiner Firma ein Mittagessen und ich sterbe hier fast vor Hunger!
18 Die beste Idee ist es wahrscheinlich, wieder nach Hause zu gehen. Dann sag ich zu ihm: Papa, ich habe großen Mist gebaut, ich hab mich von dir und auch von Gott entfernt!
19 Ich hab es auch echt nicht mehr verdient, zu deiner Familie dazuzugehören. Aber kannst du mir vielleicht irgendeinen Job in deiner Firma geben?‘
20 Also ging er wieder zurück zu seinem Vater. Als der Sohn gerade durch das Eingangstor vom Grundstück kam, sah der Vater ihn schon aus der Ferne. Mit Tränen in den Augen lief er ihm sofort entgegen, umarmte und küsste ihn.
21 Der Sohn sagte sofort: ‚Papa, ich hab großen Mist gebaut! Ich hab mich falsch verhalten dir und Gott gegenüber! Ich hab es echt nicht mehr verdient, dein Sohn genannt zu werden.‘
22 Sein Vater hörte ihm aber gar nicht richtig zu. Er rief schnell ein paar Angestellte und beauftragte die: ‚Bringt sofort den besten Designer-Anzug her, den ich im Schrank hängen habe. Holt ein paar gute Schuhe und holt den Familienring.
23 Fahrt das beste Essen auf, die Sachen, die wir extra für einen besonderen Anlass im Lager haben! Deckt den Tisch und lasst uns eine große Party starten.
24 Es gibt nämlich einen Grund zum Feiern: Mein Sohn war schon so gut wie tot, aber jetzt ist er wieder hier und lebt! Ich hatte voll die Sehnsucht und habe jeden Tag auf ihn gewartet und jetzt ist er endlich wieder da!‘
25 In der Zeit war der ältere Sohn noch bei der Arbeit. Als er nach Hause kam, hörte er schon von weitem, dass da ’ne Party am Start war.
26 Er fragte einen der Hausangestellten, was da los ist.
27 ‚Ihr Bruder ist wieder da! Ihr Vater hat eine fette Party organisiert und hat das ganz besonders große kalte Büfett kommen lassen, das für die besonderen Anlässe.‘
28 Aber der ältere Bruder war total angefressen und sauer. Er hatte überhaupt keinen Bock mitzufeiern und blieb draußen vor der Tür. Schließlich kam der Vater raus und fragte ihn: ‚Warum kommst du nicht rein, mein Junge?‘
29 ‚Mann, Vater! Wie viele Jahre arbeite ich jetzt schon für dich? Ich hab geschuftet wie ein Blödmann, so als würde ich dafür ein fettes Gehalt bekommen. In der ganzen Zeit hab ich nicht einmal etwas getan, was du nicht wolltest. Aber von dir kamen nicht einmal auch nur ein paar Würstchen rüber, damit ich mit meinen Freunden mal einen schönen Grillabend hätte machen können.
30 Jetzt kommt dein anderer Sohn, der dein ganzes Geld mit irgendwelchen Schlampen zum Fenster rausgeschmissen hat, und du fährst hier die Sachen auf, die eigentlich nur für ganz besondere Feste gekauft wurden?‘
31 Sein Vater sah ihn an und meinte nur: ‚Mein Lieber, du bist die ganze Zeit bei mir gewesen, wir beide sind uns sehr nahe! Alles, was mir gehört, gehört auch dir!‘
32 Aber lass uns heute eine große Party feiern! Dein Bruder war für uns schon gestorben, doch jetzt lebt er wieder! Wir hatten ihn schon aufgegeben, aber er hat den Weg nach Hause zurückgefunden!‘“