5.Mo 1

Moses Rückblick

1 In dieses Buch kommen jetzt die Sachen rein, die Mose seinen Leuten gesagt hat, als sie in der Wüste ihr Lager aufgeschlagen hatten, die östlich vom Jordanfluss liegt. Diese Gegend ist in der Nähe von Suf, das genau zwischen den Orten Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab liegt.
2 Die Strecke vom Berg Horeb über die edomitischen Berge bis nach Kadesch-Barnea beträgt ungefähr 350 Kilometer.
3 Es war jetzt vierzig Jahre her, dass die Israeliten aus Ägypten abgehauen waren. Am 1. Januar erzählte Mose seinen Leuten, was Gott ihm gesagt hatte.
4 Vorher hatte Mose die beiden Präsidenten im Krieg besiegt, die östlich vom Jordan das Sagen hatten. Sihon, der Präsident der Amoriter, regierte damals in Heschbon, und Og war der Chef von Baschan und regierte von der Stadt Edrei aus sein Land.
5 Als die Israeliten in dem Land Moab angekommen waren, hielt Mose seinen Leuten eine Predigt, wo er die Gesetze von Gott allen noch mal ausführlich verklickern wollte:
6 „Also, damals waren wir schon einige Zeit bei diesem Berg Horeb, als Gott auf einmal zu uns sagte: ,Ihr habt hier lange genug rumgehangen!
7 Geht jetzt mal los in das Kanaan-Land zu den Amoritern, die in den Bergen wohnen! Geht zu den anderen Völkern, die dort in dem Gebiet beim Jordan-Fluss leben, das westlich von den Bergen liegt. Ich mein jetzt das ganze Gebiet von der Wüste im Süden bis zur Küste, vom Libanongebirge bis zum Eufratfluss im Norden.
8 Dieses ganze Land schenke ich euch! Übernehmt das einfach, es gehört euch. Es ist genau das Land, was ich schon Abraham, Isaak und Jakob ganz fest versprochen hatte. Das soll euch und euren Kindern gehören, für immer.‘“

Wie Mose zu seinen Helfern kam

9 „Als wir am Berg Horeb waren, habe ich zu euch gesagt: ,Ich pack das nicht alleine! Ich krieg es nicht gebacken, die ganze Verantwortung alleine zu tragen!
10 Gott, der Chef von allem, hat dafür gesorgt, dass ihr euch so stark vermehrt habt. Man kann euch schon gar nicht mehr zählen, weil ihr so viele seid, wie man Sterne am Himmel sehen kann!
11 Ich wünsche mir, dass Gott, der schon euren Vater und euren Opa und Uropa beschützt hat, auch auf euch aufpasst. Er soll weiter dafür sorgen, dass es euch gutgeht. Und Gott soll auch dafür sorgen, dass ihr euch noch tausendmal stärker vermehren werdet, als ihr jetzt schon seid. Genau das hat er uns ja versprochen!
12 Aber wie gesagt Leute, ich kann die Verantwortung nicht mehr alleine tragen, ich pack das nicht. Das ist mir alles zu heftig. Ich hab auch keinen Bock mehr, jeden Streit und jede Gerichtsverhandlung bei euch zu regeln.
13 Darum macht mal Folgendes: Organisiert euch aus jedem Familienstamm ein paar Männer. Die sollten eine gute Bildung und auch eine gute Peilung vom Leben haben. Die würde ich dann als Chefs über euch einsetzen.‘
14 Eure Antwort war: ,Gute Idee, Mose! Geht in Ordnung!‘
15 Ich habe dann aus den Familienstämmen ein paar ältere Männer ausgesucht und sie zu Chefs gemacht. Dabei habe ich euch in Gruppen aufgeteilt und immer einen Mann als Chef pro Gruppe eingesetzt. Das waren dann pro tausend, hundert, fünfzig und zehn jeweils ein Mann.
16 Die bekamen den Job als Hilfssheriffs. Sie kriegten folgende Ansage mit auf den Weg: ,Checkt sofort jeden Streit, den es zwischen zwei Israeliten gibt und auch zwischen einem Israeliten und einem Ausländer, der bei euch lebt. Ihr müsst dann das Urteil sprechen und entscheiden, wer Recht hat und wer nicht.
17 Euch soll dabei wurst sein, was die beiden für eine Stellung in der Gesellschaft haben. Der kleine Angestellte hat genau so ein Recht wie der einflussreiche Professor. Ihr braucht vor -niemandem Angst zu haben! Gott ist höchstpersönlich dabei und passt auf, dass die Sache gerecht zugeht. Wenn es jetzt mal einen Streit gibt, der euch zu schwierig erscheint, dann kommt damit zu mir. Ich werde dann schon eine Entscheidung treffen.‘
18 In der Zeit habe ich euch alle Gesetze gegeben, nach denen man leben soll.“

Mose hatte Leute vorgeschickt, um die Lage auszuchecken

19 „Wisst ihr noch damals? Wir haben genau das getan, was unser Gott uns gesagt hatte. Vom Horeb-Berg zogen wir los, zum Bergland der Amoriter. Wir sind durch diese fiese Wüste gezogen, Mann, das waren noch Zeiten . . . bis wir endlich nach Kadesch-Barnea kamen.
20 Als wir da waren, meinte ich zu euch: ,Jetzt sind wir gleich kurz vor dem Bergland, wo die Amoriter leben. Dieses Gebiet hat Gott uns geschenkt.
21 Bald ist es so weit, Leute, er hat uns das ganze Land zur Verfügung gestellt! Geht los und nehmt es, denn es gehört euch! Gott, der Chef von allem, hatte es schon euren Vorfahren versprochen. Macht euch nicht in die Hose, ihr braucht echt keine Angst zu haben!‘
22 Ihr kamt dann aber alle an und meintet: ,Wir würden am liebsten ein paar Leute vorschicken, die das Land erst mal ausspionieren. Wir warten dann auf ihren Bericht, was die beste Strecke ist, die wir nehmen sollten. Sie könnten uns auch Auskunft geben über die Städte, gegen die wir kämpfen werden.‘
23 Ich hatte ein gutes Feeling bei der Idee. Darum hab ich zwölf Männer ausgesucht, aus jedem Familienstamm einen.
24 Die zogen in das Bergland und kamen bis in die Gegend, die man das Traubental nennt.
25 Sie nahmen sich von den ganzen Sachen, die dort an den Bäumen und Büschen wuchsen, etwas mit und kamen mit einem guten Bericht wieder bei uns an. ,Das Land, das Gott uns hier schenken will, ist voll fett‘, sagten sie.
26 Trotzdem hattet ihr keinen Bock auf das Land und wolltet nicht das tun, was Gott von euch wollte.
27 Dann gab es so ne kleine Revolution, und einige fingen in den Wohnungen an rumzulästern. ,Gott hasst uns! Er hat uns aus Ägypten rausgeholt, damit die Amoriter uns besiegen und kaputt machen.
28 Was sollen wir nur machen? Die Leute, die das Land ausgetestet haben, haben uns voll Angst gemacht! Die haben uns gesagt, dass dort Menschen leben, die viel größer sind, und dass es auch viel mehr sind als wir. Sie haben von riesengroßen Städten gesprochen, mit sehr hohen Mauern drum herum. Es war sogar die Rede von Riesen!‘
29 Ich hab dann versucht, euch zu ermutigen: ,Keine Panik! Ihr braucht keinen Schiss vor denen zu haben!
30 Der Chef höchstpersönlich, Gott, wird schon mal vorgehen. Er ist auf unserer Seite, er kämpft für uns! Das hat er ja bei den Ägyptern auch schon gemacht.
31 Er hat uns auch durch diese ätzende Wüste geführt. Er hat auf euch aufgepasst, wie ein Vater auf seine Kinder aufpasst. Den ganzen Weg bis hierher hat er uns praktisch getragen.‘
32 Trotzdem habt ihr Gott nicht vertraut, obwohl er so krasse Sachen für euch getan hat.
33 Gott hat euch den ganzen Weg geführt, er hat sogar die Stellen ausgesucht, an denen ihr euer Lager aufschlagen solltet, erinnert ihr euch? Er war immer ganz vorne dabei, in so einer Wolke, um uns den Weg zu zeigen. Nachts hat sie sogar geleuchtet wie Feuer!“

Wie die Leute bestraft wurden, weil sie Gott nicht vertraut haben

34 „Gott kriegte auch mit, dass ihr dauernd am Rumnerven wart. Er wurde echt sauer.
35 ,Keiner von diesen Leuten soll das gute neue Land vor die Linse kriegen‘, sagte er. ,Das Gebiet, was ich euch schon lange vorher versprochen hatte, dürfen die nicht mal mehr sehen.
36 Mit Ausnahme von Kaleb, dem Sohn von Jefunne. Der wird das Land sehen. Ihm und seinen Söhnen werde ich das ganze Teil schenken. Denn er hat radikal das durchgezogen, was ich, Gott, wollte.‘
37 Gott war aber auch sauer auf mich, wegen dem Mist, den ihr verzapft habt. Darum sagte er zu mir: ,Du wirst auch nicht mitkommen können, in das neue Land.
38 Aber dein Angestellter Josua, der Sohn vom Nun, der wird dort landen. Ermutige den, bau ihn auf. Er soll dann das ganze Land unter den Israeliten aufteilen. Das Land wird ihnen für immer gehören.‘
39 Dann sagte Gott noch zu allen Israeliten: ,Eure ganz kleinen Kinder, die noch nicht wirklich kapieren, was richtig und falsch ist, die werden in das Land kommen. Ihr hattet immer Angst, sie würden in die Hände der Feinde fallen. Aber genau den Kindern werde ich das Land schenken.
40 Was euch angeht, solltet ihr jetzt besser umdrehen und wieder in die Wüste marschieren. Geht los, zurück in Richtung Schilfmeer!‘
41 Eure Reaktion war dann, dass es euch erst mal total leidgetan hat. ,Wir haben völligen Bockmist gebaut! Wir haben nicht getan, was Gott von uns wollte! Aber jetzt wollen wir uns ändern, wir wollen sofort losziehen und das Land erobern. So wie Gott es gesagt hat, wollen wir das auch durchziehen!‘
42 Jeder nahm seine Waffen in die Hand, ihr wolltet sofort losgehen.Gott warnte euch noch, könnt ihr euch dran erinnern? Er sagte: ,Überfallt jetzt nicht das Land! Probiert das erst gar nicht! Ich bin nicht dabei, und ihr werdet eine vernichtende Niederlage einfahren!‘
43 Ich hab euch das ausgerichtet, aber es war euch anscheinend pupsegal. Ihr habt genau das Gegenteil von dem getan, was Gott wollte. Voll arrogant seid ihr losgezogen, in das Bergland.
44 Als ihr da wart, kam euch die Armee der Amoriter entgegen, die dort in dem Bergland lebten. Sie schlugen euch vernichtend und verfolgten unsere Leute wie einen Wespenschwarm. Ihr wurdet auseinandergetrieben, ein paar landeten im Bergland von Seir, andere sogar in Horma.
45 Dann seid ihr wieder zu Gott gekommen und habt rumgeheult. Ihr habt versucht, seine Meinung zu ändern, aber es war vergeblich.
46 Ihr seid von da an erst mal eine ganze Weile in der Oase Kadesch geblieben.“