G1124

graphe

< urspr. Tät. von 1125 (später auch als Erg.: das [Nieder]Geschriebene);
Subst.fem. (51)
Gräz.: von d. Tät. d. Zeichnens und Schreibens; jurist.: d. Anklageschrift.
LXX: ein (prophetisches?) Schriftstück. 1Chr 28,19;
I.) d. Schrift
Im NT ausschließlich von den Heiligen Schriften:
1) d. Schriftwort, d. (zitierte) Schriftstelle (auch als Zitat aus
d. NT so z.B. in: 1Tim 5,18; welches ein Doppelzitat aus De 25:4
und Lk 10:7 ist, womit d. Lukasevangelium von Paulus mit den
Schriften des AT gleichgestellt würde, wie es ja später auch Petrus
mit den Paulusbriefen tut: 2Petr 3,15.16; ). 5Mo 25,4; Lk 10,7; 4,21;
Mk 12,10; Joh 13,18; 19,24.36.37; Apg 1,16; 8,35; Röm 11,2; Jak 2,8.23;
2) Pl.: die Gesamtheit der Schriften des AT in ihren einzelnen Teilen
(d.h. Büchern) gesehen. Mt 21,42; Joh 5,39; Apg 17,2; Röm 15,4; ua.
3) Sg.: d. Schrift (AT) als Einheit gesehen. 1Chr 15,15; 2Chr 30,5.18; 35,4;
Joh 2,22; Jak 2,8; 4,5; 2Petr 1,20; ua.
4) ... bedeutet sicherlich (weil ohne Artikel): jede (weitere)
Schrift, noch zusätzlich zu den Schriften d. AT (welche in Vers 15
gemeint sind), sofern auch durch Inspiration entstanden so wie z.B.
d. Evangelium von Lukas als oben unter 1a beschrieben. (13,61(189).
2Tim 3,16;
Anmerkung:
Die Verteidigung d. Übersetzung: "Alle Schrift..." steht auf schwachen
Beinen, da mit einem artikellosen Substantiv Singular in der
Regel mit "jede" zu übersetzen ist. Mt 2:3 und Ro 11:26 können nicht
als Ausnahmen gelten, da es sich ja dort beim Substantiv um einen
Eigennamen handelt. Im Falle von Eph 2:21 ist d. Handschriftenbefund
nicht eindeutig, da ... durchaus d. ursprüngliche
Lesart sein könnte und d. Stelle als Gegenbeweis dann nicht taugt.