Des Judas und des Simon Siege
1 Als ringsum die Heiden hörten, daß der Rauchaltar wieder aufgebaut und das Heiligtum wiederhergestellt sei, wie zuvor, gerieten sie in großen Zorn
2 und beschlossen, die von Jakobs Geschlecht, die sich in ihrer Mitte befanden, auszurotten. Sie begannen im Volke zu morden und zu wüten.
3 Judas aber kämpfte gegen Esaus Söhne in Idumäa und Akrabatene, weil sie Israel durch Einfälle belästigten. Er brachte ihnen eine große Niederlage bei, demütigte sie und nahm ihnen Beute ab.
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4 Er gedachte auch der Bosheit der Bajansöhne, die dem Volke zur Schlinge und zum Fallstricke dienten, indem sie ihnen auf den Wegen auflauerten.
5 Sie wurden von ihm in die Türme eingeschlossen. Er belagerte sie und vollzog an ihnen den Bann. Ihre Türme verbrannte er samt allen darin.
6 Dann zog er zu den Ammonitern hinüber. Da fand er eine starke Macht und zahlreiches Kriegsvolk mit Timotheus, ihrem Anführer.
7 In zahlreichen Treffen maß er sich mit ihnen. Sie wurden von ihm geschlagen, und er warf sie zu Boden.
8 Er eroberte noch Jaezer und seine Tochterstädte. Dann kehrte er nach Judäa zurück.
9 Da sammelten sich in Gilead die Heiden gegen die Israeliten in ihrem Gebiet, um sie auszurotten, und diese flohen in die Festung Dathema.
10 Sie sandten Schreiben an Judas und seine Brüder des Inhalts: "Die Heiden rings um uns sammeln sich zu unserer Ausrottung.
11 Sie rüsten sich zum Kommen, die Festung, in die wir uns flüchteten, zu erobern. Timotheus führt ihr Heer an.
12 So komm und rette uns aus ihrer Hand! Denn schon fiel von uns eine Menge.
13 Auch all unsere Brüder in der Gegend von Tubi wurden getötet. Sie führten ihre Weiber und Kinder samt der Habe fort und brachten dort gegen tausend Männer um."
14 Noch wurde dieser Brief vorgelesen, als schon weitere Boten aus Galiläa mit zerrissenen Kleidern kamen. Sie meldeten ähnliches,
15 gegen sie hätten sich Leute aus Ptolemais, Tyrus und Sidon sowie das heidnische Galiläa zusammengerottet, sie zu vertilgen.
16 Als Judas mit dem Volk diese Berichte hörte, ward eine sehr große Versammlung berufen, um zu beraten, was sie für ihre Brüder in Bedrängnis und Kriegsnot tun sollten.
17 Da sprach Judas zu seinem Bruder Simon: "Wähl dir Leute aus, zieh hin und rette deine Brüder in Galiläa! Ich und mein Bruder Jonatan wollen nach Gilead ziehen."
18 Er ließ des Zacharias Sohn, Joseph, und Azarias als Anführer des Volks mit dem Rest des Heeres in Judäa zur Bewachung zurück.
19 Er gebot ihnen: "Übernehmt die Leitung dieses Volkes! Aber liefert den Heiden vor unserer Rückkehr kein Treffen !"
20 Simon wurden dreitausend Mann zu dem Zug nach Galiläa zugeteilt, Judas achttausend nach Gilead.
21 So zog Simon nach Galiläa, lieferte den Heiden viele Treffen, und die Heiden wurden vor ihm aufgerieben.
22 Er verfolgte sie bis zu den Toren von Ptolemais. Von den Heiden fielen gegen dreitausend Mann, und er nahm ihre Beute.
23 Auch nahm er die Leute aus Galiläa und Arbatta samt Weibern und Kindern und all ihre Habe mit sich und führte sie mit großem Jubel nach Judäa.
24 Judas, der Makkabäer, aber und sein Bruder Jonatan überschritten den Jordan und zogen drei Tagereisen weit in die Wüste.
25 Da stießen sie auf die Nabatäer. Diese begegneten ihnen freundlich und erzählten ihnen alles, was ihren Brüdern in Gilead zugestoßen sei,
26 und daß viele von ihnen in Bosra, Beser, Alama, Kasphon, Maked und Karnain, lauter festen großen Städten, eingeschlossen seien.
27 Auch in den übrigen Städten Gileads sind etliche eingeschlossen und für morgen planen sie, die Festungen anzugreifen, zu erstürmen und sie alle an einem Tage zu vernichten.
28 Da wandte sich Judas mit seinem Heere plötzlich rückwärts in die Wüste gegen Beser. Er eroberte die Stadt, tötete alles Männliche mit dem Schwert, nahm all ihre Beute und verbrannte sie.
29 Von dort brach er des Nachts auf und zog bis zur Festung.
30 Als es Morgen ward, hoben sie ihre Augen auf. Da war unzähliges Kriegsvolk da, das Leitern und Maschinen zur Erstürmung der Festung herbeitrug und eben zum Angriff dawider schritt.
31 Als Judas sah, daß der Kampf begonnen hatte und der Lärm aus der Stadt von Trompeten und großem Geschrei bis zum Himmel stieg,
32 sprach er zu den Männern des Heeres: "Streitet heute für eure Brüder!"
33 Er griff sie mit drei Heerhaufen im Rücken an. Dazu bliesen sie die Trompeten und stießen Gebetsrufe aus.
34 Als des Timotheus Heer bemerkte, daß es der Makkabäer war, flohen sie vor ihm, und er brachte ihnen eine große Niederlage bei. An jenem Tage fielen gegen achttausend Mami.
35 Dann bog er nach Mispa ab, griff es an, eroberte es und tötete darin alles Männliche, nahm die Beute und steckte es in Brand.
36 Von da brach er auf und eroberte Kasphon, Maked, Beser und die anderen Städte Gileads.
37 Nach diesen Begebnissen sammelte Timotheus ein anderes Heer und lagerte sich vor Raphon jenseits des Baches.
38 Judas sandte hin und ließ das Lager auskundschaften. Man meldete ihm: "Bei ihnen kamen alle Heiden rings um uns zusammen, auch eine sehr große Streitmacht.
39 Auch Araber dingten sie sich zu ihrer Hilfe. Sie lagern jenseits des Baches, bereit, zum Angriff gegen dich zu schreiten." Da zog ihnen Judas entgegen.
40 Timotheus sprach zu seinen Heerführern, während sich Judas mit seinem Heere dem Bache näherte: "Geht er zuerst hindurch und auf uns los, dann können wir ihm nicht standhalten, weil er uns überwältigt.
41 Ist er aber zaghaft und lagert sich jenseits des Flusses, dann gehen wir hinüber auf ihn los und wir überwältigen ihn."
42 Als Judas an den Wasserbach kam, stellte er die Schreiber des Volkes an den Bach und gebot ihnen: "Lasset keinen Menschen sich lagern, sondern alle sollen in den Kampf ziehen!"
43 Dann ging er als erster hinüber und auf ihn los, das ganze Volk hinter ihm her. Da wurden vor ihm alle Heiden aufgegeben. Sie warfen ihre Waffen fort und flohen in den Tempel zu Karnain.
44 Sie aber eroberten die Stadt und verbrannten den Tempel mit allem darin. So ward Karnain gedemütigt. Und sie vermochten Judas nicht länger zu widerstehen.
45 Dann sammelte Judas alle Israeliten in Gilead, klein und groß, samt ihren Weibern, Kindern und der Habe, einen sehr großen Haufen, um ins Land Juda zu ziehen.
46 Sie kamen bis Ephron. Dies war eine große Stadt an einem Passe und sehr fest. Man konnte weder rechts noch links von ihr ausweichen, sondern mußte mitten durch sie ziehen.
47 Die in der Stadt aber verschlossen vor ihnen die Tore und verrammelten sie mit Steinen.
48 Judas sandte an sie und ließ ihnen im guten sagen: "Laß uns durch dein Gebiet ziehen, um in unser Land zu kommen! Niemand tut euch etwas zuleide. Wir wollen nur einfach durchziehen." Aber sie wollten ihm nicht öffnen.
49 Da ließ Judas im Heere ausrufen, jeder solle haltmachen, wo er gerade sei.
50 Da machten die Männer des Heeres halt. Dann stritten sie gegen jene Stadt den ganzen Tag und die ganze Nacht, und die Stadt fiel in ihre Hände.
51 Er vertilgte alles Männliche durch das Schwert, zerstörte die Stadt, nahm ihre Beute und zog durch die Stadt über die Erschlagenen weg.
52 Dann gingen sie über den Jordan in die große Ebene von Bethsean.
53 Die Nachzügler hielt Judas beständig zusaminen und sprach dem Volk auf dem ganzen Wege Mut ein, bis sie ins Land Juda kamen.
54 Da stiegen sie den Sionsberg mit Freude und Frohlocken hinan und brachten Brandopfer dar, weil keiner von ihnen gefallen war, bis sie wohlbehalten zurückgekehrt waren.
55 Während der Zeit aber, da Judas mit Jonatan in Gilead war und sein Bruder Simon in Galiläa vor Ptolemais,
56 hörten des Zacharias Sohn Joseph und Azarias, die Heeresführer, von ihren Heldentaten und Kämpfen.
57 Da sprachen sie: "Wir wollen uns auch einen Namen machen und gegen die Heiden ringsum zum Kampfe ziehen."
58 So boten sie die Leute ihres Heeres auf und zogen gegen Jamnia.
59 Da kam Gorgias mit seinen Leuten aus der Stadt, sich ihnen zum Kampf zu stellen.
60 Und Joseph und Azarias wurden in die Flucht geschlagen und bis zu den Grenzen von Judäa verfolgt. An jenen Tagen fielen vom Volke Israel gegen zweitausend Mann.
61 So erlitt das Volk Israel eine große Niederlage, weil sie Judas und seinen Brüdern nicht gehorchten im Wahne, Heldentaten zu verrichten.
62 Sie waren aber nicht von dem Stamme jener Männer, durch deren Hand Israel Heil verliehen ward.
63 Judas, der Held, aber und seine Brüder wurden hoch gepriesen von ganz Israel und von allen Heiden, wo irgend ihr Name gehört ward.
64 Und man kam bei ihnen zusammen, Glück zu wünschen.
65 Dann zogen Judas und seine Brüder aus und kämpften gegen Esaus Söhne in dem Lande gegen Süden. Er schlug Hebron und seine Tochterstädte, zerstörte seine Festung und verbrannte ringsum seine Türme.
66 Dann brach er zu einem Zug ins Philisterland auf und durchzog Maresa.
67 Um diese Zeit fielen Priester im Kampf, indem sie ihre Tapferkeit zeigen wollten und unbedacht zum Streit auszogen.
68 Judas bog nun nach Azotus im Philisterland ab, zerstörte ihre Altäre, verbrannte ihre geschnitzten Götterbilder, raubte die Beute der Städte und kehrte nach Judäa zurück.