Job verspottet den Freund
1 Darauf erwidert Job und spricht:
2 "Wie trefflich hilfst du doch dem Schwachen und stärkst den Arm den Kraftlosen!
3 Welch feinen Rat gibst du der Unweisheit und offenbarst dem Zweifler soviel Kluges!
4 Wen hast du denn belehren wollen? Und wessen Geist geht von dir aus?
5 Die Schatten in der Unterwelt geraten außer sich, die Wasser und die sie bewohnen. -
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6 Die Unterwelt liegt nackt vor ihm und hüllenlos das Totenreich.
7 Er spannt den Bären aus im Leeren und läßt die Erde schweben überm Nichts.
8 Gewässer bindet er in seine Wolken; nicht reißt darunter das Gewölk.
9 Er überzieht des Vollmonds Scheibe, darüber breitend sein Gewölk.
10 Und eine Grenze zieht er über den Gewässern, dort wo sich treffen Licht und Finsternis.
11 Des Himmels feste Säulen schwanken; vor seinem Drohen wanken sie.
12 Durch seine Kraft weckt er den Ozean; sein Ungestüm bricht er durch seine Klugheit.
13 Durch seinen Geist besteht des Himmels Schöne, und seine Hand erschuf die flücht'ge Schlange.
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14 Das sind nur seines Waltens Säume und nur ein Weniges, was wir so von ihm hören. Wer kann da erst die Donnersprache seiner Allgewalt verstehen?"