Zustände der Richterzeit
1 Des Herrn Bote aber zog von Gilgal nach Bokim und sprach: "Ich führte euch aus Ägypten und brachte euch in dies Land, das ich euren Vätern zugeschworen. Ich sprach: ‘Ich breche nie mein Bündnis mit euch.
2 Aber auch ihr dürft mit den Bewohnern dieses Landes kein Bündnis schließen. Zerstören sollt ihr ihre Altäre!’ Ihr habt aber nicht auf meine Stimme gehört. Wie habt ihr solches tun können?"
3 So sage auch ich: "Ich will sie nicht vor euch vertreiben. Sie seien euch zur Schlinge, und ihre Götter seien euch zur Falle!"
4 Des Herrn Bote sprach nun diese Worte zu allen Söhnen Israels. Da erhob das Volk seine Stimme und weinte.
5 Und so nannte man einen Ort Bokim ("Weinende"). Und sie opferten dort dem Herrn. -
6 Josue entließ nun das Volk. Da gingen die Israeliten, jeder nach seinem Erbbesitz, das Land zu besetzen.
7 Und das Volk diente dem Herrn alle Tage Josues und all der Ältesten, die Josue überlebt und die noch geschaut hatten jede Großtat des Herrn, die er für Israel getan.
8 Da starb Josue, Nuns Sohn, des Herrn Diener, hundertzehn Jahre alt.
9 Man begrub ihn im Bereiche seines Erbes zu Timnat Cheres auf dem Gebirge Ephraim, nördlich vom Berge Gaas.
10 Auch dies ganze Geschlecht ward zu seinen Vätern versammelt. Danach kam ein anderes Geschlecht, das den Herrn nicht kannte, noch das Werk, das er für Israel getan.
11 Und die Israeliten taten, was dem Herrn mißfiel, und dienten den Baalen.
12 Sie verließen den Herrn, ihrer Väter Gott, der sie aus Ägypten geführt, und liefen anderen Göttern nach, solchen aus den Göttern der Völker rings um sie. Sie beteten sie an und kränkten den Herrn.
13 Sie verließen also den Herrn und dienten den Baalen und den Astarten.
14 Da entbrannte des Herrn Zorn wider Israel. Er gab sie in die Hand der Plünderer, die sie ausraubten. So verkaufte er sie in die Hand ihrer Feinde ringsum, und sie konnten nicht ihren Feinden widerstehen.
15 Wohin sie zogen, war des Herrn Hand gegen sie zum Unheil, wie der Herr gesagt, und wie der Herr ihnen zugeschworen. Aber ihre Not ward zu groß.
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16 So ließ der Herr Richter erstehen, und diese retteten sie aus ihrer Plünderer Hand.
17 Aber auch ihren Richtern gehorchten sie nicht, sondern buhlten hinter anderen Göttern her und beteten sie an. So wichen sie schnell von dem Wege ab, den ihre Väter gegangen, als sie des Herrn Geboten gehorchten. Sie aber taten nicht so.
18 Ließ ihnen der Herr Richter erstehen, so war der Herr mit dem Richter und bewahrte sie vor ihrer Feinde Hand alle Tage des Richters. Denn der Herr änderte seinen Sinn ob ihrer Klage über ihre Bedränger und Bedrücker.
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19 Starb aber der Richter, so trieben sie es wieder schlimmer als ihre Väter. Sie liefen anderen Göttern nach, dienten ihnen und beteten sie an. Sie ließen nicht von ihren Missetaten und ihrem verkehrten Wandel.
20 Dann entbrannte des Herrn Zorn gegen Israel, und er sprach: "Weil dieses Volk mein Bündnis übertritt, das ich ihren Vätern befohlen, und nicht auf meine Stimme hört,
21 so vertreibe ich vor ihnen nicht einen Mann mehr aus jenen Heidenvölkern, die Josue bei seinem Tode hinterlassen hat,
22 um Israel durch sie zu prüfen, ob sie des Herrn Wandel achteten und danach wandelten, wie ihre Väter darauf geachtet, oder nicht."
23 So ließ der Herr jene Heidenvölker, ohne sie rasch zu vertilgen; er hatte sie nicht in Josues Hand gegeben.