Lebensweisheit
1 Wer Furcht hat vor dem Herrn, dem stößt kein Unheil zu, und wenn auch Prüfung kommt, so rettet er ihn wieder.
1
2 Ein weiser Mann haßt nimmer das Gesetz; ihm gegenüber ist ein Heuchler wie im Wirbelsturm ein Schiff.
3 Ein kluger Mensch vertraut auf das Gesetz, und treu, wie ein Orakelspruch, bewährt sich das Gesetz für ihn.
4 Bereite eine Rede vor, so wirst du angehört! Und nimm das Wissen fest zusammen! Alsdann gib Antwort!
5 Das Innere eines Toren ist ein Wagenrad, wie eine Achse, die sich dreht, sein Denken.
6 Ein Freund der gerne höhnt, ist wie ein brünstig Roß, das unter jedem Reiter wiehert.
7 Warum ragt ein Tag vor dem anderen hervor und kommt doch alles Tageslicht im Jahre von der Sonne her?
8 Und durch des Herren Einsicht sind sie schon getrennt; er schied die Zeiten und die Feste,
9 erhob die einen, weihte sie; die andern machte er, nur um der Tage Zahl zu füllen.
10 So sind die Menschen all aus Staub; ans Erde wurde Adam auch erschaffen.
11 In Weisheitsfülle sonderte der Herr sie aus und machte ihre Wege sehr verschieden.
12 Die einen segnet und erhöht er, die andern heiligt er und läßt sie näher zu sich treten, und andere verflucht, erniedrigt er; aus ihrer Stellung stürzt er sie.
2
13 Wie in des Töpfers Hand sein Ton, den er nach seinem Wohlgefallen formt, so ist der Mensch in seines Schöpfers Hand, der jedem gibt, wie's ihm gefällt.
14 Dem Bösen gegenüber steht das Gute; das Leben stellt dem Tode gegenüber.
15 Des Höchsten Werke all betrachte! Paarweis steht eins dem andern gegenüber. -
16 Ich strebte nun als letzter unablässig. - Nun setze diese in das Erbteil ein, so wie es in der Vorzeit war!
3
17 Sei gnädig, Herr, dem Volk, das Deinen Namen trägt, und Israel, das Du dem Erstgebornen gleichgestellt!
18 Sei gnädig Deiner heiligen Stadt, Jerusalem, der Stätte Deiner Wohnung!
19 Mit Deiner Herrschermacht erfülle Sion, mit Deiner Herrlichkeit den Tempel Dein!
20 Leg Zeugnis ab fürs erste Deiner Werke! Erfüll in Deinem Namen doch die Weissagungen!
21 Gib denen ihren Lohn, die einzig auf Dich harren! Als zuverlässig mögen Deine Seher sich erweisen!
22 Erhöre, Herr, das Flehen, wenn sie zu Dir beten, nach Aarons Segen, den er Deinem Volke spricht! Und alle Erdbewohner sollen wissen, daß Du, der Herr, der Gott der Ewigkeiten bist!
23 Der Magen nimmt wohl jede Speise an; jedoch ist eine Speise besser als die andre.
24 Der Gaumen prüft das Wildbretfleisch, desgleichen ein verständig Herz die lügenhaften Worte.
25 Arglistig Herz bringt Leid; ein viel erfahrener Mann weiß einem solchen heimzuzahlen.
26 Das Weib nimmt einen jeden Mann; doch ist ein Mädchen besser als das andre.
27 Die Schönheit eines Weibes macht ein Antlitz heiter und ist jeglichem Verlangen eines Mannes überlegen.
28 Ist Güte, Sanftmut auf der Zunge, dann ist ihr Mann nicht wie die andern Menschenkinder.
29 Wer eine solche Frau gewinnt, gewinnt den besten Teil, Gehilfin, die ihm ganz entspricht, und eine Stütze zur Erholung.
30 Wo die Umzäunung fehlt, wird das Besitztum ausgeplündert, und wo das Weib, da seufzt man schwer und irrt umher.
31 Wer traut denn einem Räuber, der wohlbewaffnet irrt von einer Stadt zur andern? So ist's mit einem Menschen, der kein Heim besitzt und einkehrt, wo die Nacht ihn trifft.