>Der Herr, unser Gott, ist gerecht<
1 So hat denn der Herr sein Wort erfüllt, das er gegen uns und unsere Herrscher, die Israel regierten, gegen unsere Könige und Fürsten, gegen die Leute von Israel und Juda ausgesprochen:
2 Er werde großes Unheil über uns kommen lassen, wie es noch nie unter dem ganzen Himmel geschehen sei, aber nun in Jerusalem geschehen ist, gemäß dem, was im Gesetz des Mose geschrieben steht,
3 ein jeder von uns werde das Fleisch seines Sohnes und das Fleisch seiner Tochter essen.
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4 Er gab sie in die Gewalt aller Reiche rings um uns her, als Gegenstand der Schmähung und des Fluches bei allen Völkern ringsum, unter die der Herr sie zerstreute.
5 So ging es abwärts mit uns statt aufwärts, weil wir gegen den Herrn, unseren Gott, sündigten und auf seine Stimme nicht hörten.
6 Der Herr, unser Gott, ist gerecht. Wir aber und unsere Väter müssen heute erröten vor Scham.
7 Was der Herr uns angedroht, all dieses Unheil ist über uns gekommen.
8 Wir aber haben den Zorn des Herrn nicht dadurch besänftigt, daß ein jeder sich vom Trachten seines bösen Herzens bekehrt hätte.
9 Darum blieb der Herr auf das Unheil bedacht und ließ es auch über uns hereinbrechen. Denn der Herr ist gerecht in all seinen Werken, die er uns gebot.
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10 Wir aber haben nicht auf seinen Befehl gehört, nach den Satzungen des Herrn zu wandeln, die er uns gegeben.
Bitte um Erbarmen
11 Doch nun, Herr, Gott Israels, der du dein Volk aus Ägypten geführt hast mit starker Hand durch Zeichen und Wunder, mit großer Macht und gerecktem Arm, und dir so einen Namen gemacht hast bis auf den heutigen Tag:
12 Wir haben gesündigt, haben gottlos gehandelt, Unrecht getan, Herr, unser Gott, gegen all deine Gebote.
13 Doch jetzt wende sich dein Zorn von uns ab. Denn nur ein kleiner Rest ist von uns übriggeblieben unter den Völkern, unter die du uns zerstreut hast.
14 Erhöre, o Herr, unser Gebet und unser Flehen! Rette uns um deinetwillen! Laß uns Gnade finden bei denen, die uns weggeführt!
15 So soll alle Welt erfahren, daß du der Herr, unser Gott bist! Ist doch nach deinem Namen Israel und sein Geschlecht benannt.
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16 O Herr, schau auf uns herab von deiner heiligen Wohnung und merke auf uns! Neige, o Herr, dein Ohr und höre!
17 Öffne deine Augen und sieh! Nicht die Toten in der Unterwelt, aus deren Innern der Lebensodem entflohen ist, verherrlichen den Herrn und preisen seine Gerechtigkeit.
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18 Vielmehr die Seele, die tiefbetrübt ist, und was gebeugt und kraftlos einhergeht, die Augen, die verschmachten, und die Seele, die hungert, die verherrlichen dich, o Herr, und preisen deine Gerechtigkeit.
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19 Nicht um der Verdienste unserer Väter und unserer Könige willen flehen wir zu dir, Herr, unser Gott.
20 Denn du hast deinen Grimm und deinen Zorn gegen uns gesandt, wie du durch deine Knechte, die Propheten, vorherverkündet:
21 So spricht der Herr: Beugt euren Nacken und dient dem König von Babel! Dann werdet ihr im Land bleiben, das ich euren Vätern gegeben habe.
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22 Wenn ihr aber auf den Befehl des Herrn, dem König von Babel zu dienen, nicht hört,
23 werde ich aus den Städten Judas und den Gassen Jerusalems den Jubelruf und den Laut der Freude, das Frohlocken des Bräutigams und der Braut verschwinden lassen; und das ganze Land wird zu einer menschenleeren Wüste werden.
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24 Wir aber haben nicht auf dein Gebot, dem König von Babel zu dienen, gehört. Darum hast du dein Wort in Erfüllung gehen lassen, das du durch deine Knechte, die Propheten, verkündet, daß die Gebeine unserer Könige und unserer Väter aus ihren Gräbern rausgeworfen werden sollten.
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25 Und wahrlich, sie wurden rausgeworfen an die Hitze des Tages und an die Kälte der Nacht. Sie waren unter großen Qualen durch Hunger, Schwert und Pest dahingerafft worden.
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26 Auch das Haus, das nach deinem Namen benannt ist, hast du zu dem gemacht, was es heute ist, wegen der Bosheit des Hauses Israel und des Hauses Juda.
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Das Vertrauen auf die Verheißung
27 Doch hast du, Herr, unser Gott, an uns nach all deiner Güte und nach deinem ganz großen Erbarmen gehandelt,
28 wie du es durch deinen Knecht Mose verheißen hast damals, als du ihm auftrugst, dein Gesetz für die Söhne Israels aufzuschreiben.
29 So hast du gesprochen: Wenn ihr nicht auf meine Stimme hört, wahrlich, dann wird diese große, zahlreiche Volksmenge zu einem kleinen Häuflein unter den Heiden werden, unter die ich sie zerstreuen will.
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30 Denn ich weiß, daß sie nicht auf mich hören werden, da sie ein halsstarriges Volk sind. Doch sie werden es sich im Land ihrer Verbannung zu Herzen nehmen und erkennen, daß ich, der Herr, ihr Gott bin.
31 Dann werde ich ihnen ein Herz geben und Ohren, bereit zu hören.
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32 Sie werden mich im Land ihrer Verbannung preisen, meines Namens gedenken
33 und sich von ihrer Halsstarrigkeit und ihren bösen Taten abwenden, weil sie das Schicksal ihrer Väter bedenken, die vor dem Herrn gesündigt haben.
34 Dann werde ich sie in das Land zurückführen, das ich ihren Vätern Abraham,
Isaak und Jakob durch Eidschwur versprochen habe, und sie sollen es besitzen. Ich will sie mehren, und sie sollen nicht mehr vermindert werden.
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35 Und ich will mit ihnen einen ewigen Bund schließen: Ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein, und ich will mein Volk Israel nie wieder aus dem Land vertreiben, das ich ihnen gegeben habe.
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