Die Bosheit von Juda und Israel
Die zei bösen Schwestern
1 Das Wort des Herrn erging an mich:
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2 "Menschensohn, es waren einmal zwei Frauen, Töchter der gleichen Mutter.
3 Diese trieben Böses in Ägypten; in ihrer Jugend trieben sie Unzucht. Dort betastete man ihre Brüste, berührte dort ihre jugendliche Brust.
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4 Ohola hieß die ältere,
Oholiba hieß ihre Schwester. Sie wurden mein und gebaren Söhne und Töchter. - Der Name
Ohola steht für
Samaria,
Oholiba für Jerusalem.
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Oholas Frevel
5 Ohola tat Böses, obwohl sie mir angehörte, und war verliebt in ihre Liebhaber, die
Assyrer, die sich ihr nahten,
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6 gekleidet in Purpur, Statthalter und Oberste, lauter schmucke Jünglinge, Reiter hoch zu Roß.
7 Ihnen gab sie sich hin in ihrer Unzucht, all den auserlesenen Assyrern, und sie befleckte sich durch all die Götzen all derer, in die sie verliebt war.
8 Doch ihre Unzucht mit den Ägyptern gab sie nicht auf, denn die hatten mit ihr in ihrer Jugend Böses getrieben, ihre junge Brust berührt und sich mit ihr abgegeben.
9 Darum gab ich sie in die Gewalt ihrer Liebhaber, in die Gewalt der
Assyrer, in die sie verliebt war.
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10 Die brachten sie in Schande, nahmen ihre Söhne und Töchter weg und töteten sie selbst mit dem Schwert. Sie wurde den Frauen zum abschreckenden Beispiel, als man so an ihr das Gericht vollzog.
Oholibas Bosheit
11 Ihre Schwester Oholiba sah es und trieb noch ärgere Unzucht als jene und war noch schlimmer in ihrer Bosheit als ihre unzüchtige Schwester.
12 Sie war verliebt in die
Assyrer, die sich ihr nahten, die Statthalter und Obersten, gekleidet in Purpur, Reiter hoch zu Roß, lauter schmucke Jünglinge.
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13 Ich sah, daß auch sie sich befleckte; sie gingen beide den gleichen Weg.
14 Sie trieb ihre Unzucht noch ärger. Sie sah Männer an die Wand gemalt, Bilder von Chaldäern, mit roter Farbe gemalt.
15 Um die Hüften trugen sie einen Gürtel. Ihr Haupt war mit wallendem Turban bedeckt. Alle sahen aus wie Fürsten. Es war ein Bild der Söhne Babels. Chaldäa war ihr Heimatland.
16 Da verliebte sie sich in sie, als sie sie sah, und sandte Boten zu ihnen nach Chaldäa.
17 Und die Söhne Babels kamen zu ihr zum Liebeslager und befleckten sie mir ihrer Unzucht, und sie befleckte sich durch sie. Dann wurde sie ihrer überdrüssig.
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18 Doch ihre Unzucht wurde aufgedeckt, ihre Schande offenbar. Da wurde ich ihrer überdrüssig, wie ich ihrer Schwester überdrüssig geworden war.
19 Doch sie trieb es mit ihrer Unzucht immer schlimmer, indem sie der Tage ihrer Jugendzeit gedachte, als sie in Ägypten Unzucht getrieben hatte.
20 Sie verliebte sich in ihre Liebhaber, die gierigen Eseln und Hengsten gleichen.
21 Ja, du sehntest dich nach der Unzucht deiner Jugend, als die Ägypter deine Brüste berühren und deine jugendliche Brust betasten durften."
Das Strafgericht über Juda
22 Darum, Oholiba, spricht der allmächtige Herr: "Siehe, ich reize deine Liebhaber gegen dich auf, deren du überdrüssig geworden bist. Ich will sie gegen dich von allen Seiten herbeiführen.
23 Die Söhne Babels und alle
Chaldäer,
Pekod,
Schoa und
Koa, alle Söhne
Assurs mit ihnen, schmucke Jünglinge, Statthalter und Oberste allesamt. Krieger und Hochgestellte, alle hoch zu Roß.
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24 Sie sollen über dich kommen mit einer Menge von Pferden und Wagen und mit Scharen von Völkern. Mit Schild und Helm umstellen sie dich. Ihnen werde ich das Gericht übergeben, und sie werden dich nach ihren Satzungen richten.
25 Ja, ich werde dich meinen Eifer fühlen lassen; sie werden im Grimm mit dir verfahren. Nase und Ohren werden sie dir abschneiden, und was von dir noch übrigbleibt, wird durch das Schwert fallen. Deine Söhne und Töchter werden sie mitfortführen, und was von dir noch übrigbleibt, wird vom Feuer verzehrt werden.
26 Sie werden dir deine Kleider ausziehen und deine herrlichen Schmucksachen abnehmen.
27 So will ich deinem schändlichen Treiben und deiner Unzucht ein Ende bereiten, daß du deine Blicke nicht mehr zu ihnen erhebst und nie mehr an Ägypten denkst."
28 Denn so spricht der allmächtige Herr: "Siehe, ich gebe dich in die Hand derer, die du haßt, in die Hand derer, die dir zuwider sind.
29 Sie werden im Haß gegen dich vorgehen und dir alles, was du dir erworben hast, abnehmen und dich nackt und bloß liegen lassen. Deine unzüchtige Blöße wird enthüllt werden, deine Unzucht und deine Hurerei.
30 Dies wird man dir tun, weil du in deiner Unzucht, den Völkern nachgelaufen bist und dich mit ihren Götzen befleckt hast.
31 Du bist auf dem Weg deiner Schwester gegangen; so gebe ich dir ihren Becher in die Hand."
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32 So spricht der allmächtige Herr: "Den Becher deiner Schwester sollst du trinken, den tiefen, weiten - zum Gelächter und Gespött soll sie werden! -, er faßt gar viel.
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33 Von Trunkenheit und Kummer sollst du voll werden. Ein Becher des Entsetzens und des Schauderns ist der Becher deiner Schwester Samaria.
34 Du wirst ihn trinken und ausschlürfen und seine Scherben zerbeißen und deine Brust daran zerreißen; denn ich habe es gesagt", - Spruch des allmächtigen Herrn.
35 Darum spricht der allmächtige Herr: "Weil du mich vergessen und mich hinter deinen Rücken geworfen hast, trage nun auch deine Sünde und deine Unzucht!"
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Neue Beschreibung der Schuld
36 Der Herr sprach zu mir: "Menschensohn, willst du
Ohola und
Oholiba nicht das Urteil sprechen? So halte ihnen ihre Greuel vor,
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37 daß sie die Ehe gebrochen und ihre Hände mit Blut befleckt haben, daß sie mit ihren Götzen Ehebruch trieben und ihre Kinder, die sie mir geboren hatten, durchs Feuer gehen ließen, jenen zum Fraß.
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38 Auch das haben sie mir angetan: Sie haben an jenem Tag mein Heiligtum befleckt und meine Sabbate entweiht.
39 Wenn sie ihre Kinder den Götzen geschlachtet hatten, kamen sie noch am gleichen Tag in mein Heiligtum und entweihten es. Siehe, so trieben sie es in meinem Haus!
40 Ja, sie ließen sogar Männer holen, die von fernher kamen. Ein Bote wurde zu ihnen gesandt. Siehe, als sie kamen, da hast du dich ihretwegen gebadet, dir die Augen geschminkt und deinen Schmuck angelegt.
41 Du setztest dich auf ein prächtiges Ruhebett. Ein Tisch war vor dir hergerichtet. Darauf stelltest du meinen Weihrauch und mein Öl.
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42 Lautes Lärmen hörte man ob der Menge der Männer, die von der Wüste hergekommen waren. Die legten den beiden Schwestern Spangen an die Arme und setzten eine prächtige Krone auf ihr Haupt.
43 Da sagte ich: >Treiben sie nicht in solcher Weise Ehebruch?< Wie eine Dirne es tut, treiben sie nun Unzucht.
44 Man geht zu ihnen, wie man zu einer Dirne geht. So geht man zu Ohola und zu Oholiba, den unzüchtigen Frauen.
Gerechte Bestrafung
45 Aber gerechte Männer werden ihnen das Urteil sprechen nach dem Recht der Ehebrecherinnen und Mörderinnen, weil sie Ehebrecherinnen sind und Blut an ihren Händen klebt."
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46 Denn so spricht der allmächtige Herr: "Man berufe gegen sie die Volksgemeinde und gebe sie der Mißhandlung und Plünderung preis!
47 Die Volksgemeinde steinige sie und zerhaue sie mit ihren Schwertern! Ihre Söhne und Töchter soll man niedermetzeln und ihre Häuser im Feuer verbrennen!
48 So will ich der Unzucht im Land ein Ende machen, damit alle Frauen sich warnen lassen und nicht dieselbe Unzucht treiben wir ihr.
49 Man wird euch eure Unzucht büßen lassen und die Sünden mit euren Götzen euch vergelten, damit ihr erkennt, daß ich der allmächtige Herr bin."