Chor:
1 Halt an! Halt an! Schulammit, halte, halt an! Wir möchten dich schauen! (Braut:) Was wollt ihr denn sehen an Schulammit? Etwa den Doppelchor-Tanz?
Chor:
2 Wie sind deine Schritte in den Sandalen so schön, du fürstliche Tochter! - Einem Halsgeschmeide gleicht deiner Hüften Wölbung, einem Werk aus Meisterhand.
3 Dein Schoß ist ein gar kostbar Becken, nimmer fehle der Mischwein darin! - Einem Hügel mit Weizen gleicht dein Leib, den Lilien ringsum säumen.
4 Deine Brüste: zwei Zicklein, einer Gazelle Zwillingspaar!
1
5 Dein Hals: ein Elfenbeinturm! - Deine Augen: Teiche von
Heschbon vor
Bat-Rabbims Toren. - Deine Nase ist wie der
Libanonturm, der schaut nach
Damaskus.
2
6 Dein Haupt auf dir gleicht dem Karmel, dem Königspurpur dein Haar, in Flechten gebunden.
Bräutigam:
7 Wie schön du bist, wie lieblich, Liebste du, Tochter voll Wonne!
8 Der Palme gleicht dein Wuchs, den Dolden der Dattel deine Brüste.
9 Mich erfaßt der Wunsch: Ich ersteige die Palme, ergreife ihre Früchte; Trauben am Weinstock sollen deine Brüste mir sein, wie Apfelduft der Hauch deines Atems,
10 dein Mund wie der herrlichste Wein, der köstlich mir netzt den Gaumen, gleitend über Lippen und Zähne.
Braut:
11 Meinem Liebsten bin ich ganz zu eigen! Und sein Herz ist voll von Sehnsucht nach mir.
3
12 Komm, mein Liebster, hinaus in die Fluren laß uns ziehen, unter Zyperstauden uns legen zur Ruhe.
4
13 Frühmorgens wollen wir in die Weinberge gehen, schauen, ob schon der Weinstock treibt Ranken, ob sich aufgetan die Blüten, ob die Granaten in Blüte stehen. - Dort will ich meine Liebe dir weihen!
5
14 Die Liebesäpfel hauchen schon ihren Duft, köstliche Früchte aller Art, frische und alte, birgt unsere Tür: Aufbewahrt habe ich sie, mein Liebster, für dich!
6