Erwiderung Ijobs: Ruf nach dem Richterspruch Gottes. - >Daß ich doch wüßte, wo ich ihn fände...<
1 Darauf erwiderte
Ijob:
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2 "So gilt auch heute meine Klage als Trotz: Schwer drückt seine Hand auf mein Seufzen.
3 O, wüßte ich doch, wo ich ihn finden kann, daß vor seinen Richterstuhl ich könnte treten!
4 Anhängig machte ich bei ihm meine Sache; voll von Beweisen wäre mein Mund!
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5 Begierig wäre ich der Worte, die er zur Antwort mir gäbe! Was er zu sagen mir weiß, möchte ich erfahren!
6 Ob er in Machtfülle stritte mit mir? - Nein, er würde merken auf mich!
3
7 Dort würde ein redlicher Mann mit ihm streiten, frei für immer käme ich von meinem Richter!
8 Doch gehe ich gen Osten: Er ist nicht da! Und gehe ich gen Westen: Ich sehe ihn nicht!
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9 Wirkt er im Norden: Ich schaue ihn nicht! Biegt er gen Süden: Ich erspähe ihn nicht!
10 Er aber kennt meinen Wandel! - Wie Gold ginge ich hervor, prüfte er mich!
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11 An seinen Schritten hielt fest mein Fuß, seinen Weg hielt ich ein und bog niemals ab.
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12 Seiner Lippen Satzung verließ ich nie, seines Mundes Worte barg meine Brust.
>Ich schrecke vor seinem Antlitz zurück...<
13 Doch er bleibt sich gleich. Wer kann ihm das wehren? Was er beschlossen, das führt er aus.
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14 Vollenden wird er auch mein Geschick, im Sinn hat er derlei noch manches.
15 Darum schrecke ich vor seinem Antlitz zurück, es graut mir vor ihm, wenn ich daran denke.
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16 Das Herz hat Gott mir verzagt gemacht, der Allmächtige versetzt mich in Schrecken.
17 Denn bin ich nicht umschlossen von Finsternis, umhüllt nicht das Dunkel mein Antlitz?