>Sie schreiten von Bosheit zu Bosheit...<
1 Hätte ich nur in der Steppe eine Wohnstatt! Ich verließe mein Volk und ginge von ihm weg. Denn Ehebrecher sind sie allesamt, eine Rotte von Betrügern.
2 "Sie spannen ihre Zungen wie Bogen. Durch Lüge und nicht durch Wahrheit sind sie mächtig im Land. Sie schreiten ja von Bosheit zu Bosheit, mich aber kennen sie nicht", - Spruch des Herrn.
3 Hüte sich jeder vor seinem Freund! Keiner traue seinem Bruder! Denn jeder Bruder ist ein Betrüger. Jeder Freund geht aus auf Verleumdung.
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4 Einer täuscht den anderen, und keiner redet die Wahrheit. Ans Lügen haben sie ihre Zungen gewöhnt. Sie mühen sich ab, verkehrt zu handeln.
5 "Du wohnst inmitten der Arglist. Aus Arglist wollen sie mich nicht kennen", - Spruch des Herrn.
6 Darum spricht der Herr der Heerscharen: "Siehe, prüfen werde ich sie in der Schmelze. Denn wie kann ich auch anders handeln im Hinblick auf die Tochter, mein Volk?
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7 Ein mörderischer Pfeil ist ihre Zunge. Trug redet sie. Mit dem Mund spricht man freundlich zum Nächsten, im Herzen aber legt man ihm einen Hinterhalt.
8 Sollte ich dergleichen an ihnen nicht ahnden?" - Spruch des Herrn - "Sollte ich an einem solchen Volk mich nicht rächen?"
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Der Untergang des Volkes
9 Über die Berge will ich anheben ein Weinen und Klagen, ein Trauerlied über die Weideplätze der Steppe. Sie liegen verheert. Kein Wanderer durchzieht sie. Sie lauschen nicht mehr dem Blöken der Herden. Von den Vögeln des Himmel bis zu den Tieren ist alles geflohen, geflüchtet.
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10 "Zum Steinhaufen will ich Jerusalem machen, zum Aufenthalt der Schakale, und wandeln will ich die Städte Judas zur Wüste, die niemand bewohnt."
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Der Gerichtsspruch des Herrn
11 Wer ist der Weise, der dies versteht und verkündet, was der Mund des Herrn zu ihm spricht: Warum zugrunde geht das Land, verödet liegt wie die Wüste, die niemand durchzieht?
12 Der Herr spricht: "Weil mein Gesetz sie verließen, das ich ihnen gegeben, und sie auf meine Stimme nicht hörten und nicht danach lebten,
13 sondern ihrem eigenen trotzigen Sinn nachgingen und den Baalen, wie ihre Väter sie lehrten",
14 darum spricht der Herr der Heerscharen, der Gott Israels: "Ich werde sie, dieses Volk, mit Wermut speisen und Giftwasser ihnen zu trinken geben.
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15 Ich werde sie unter Völker zerstreuen, die weder sie noch ihre Väter gekannt, und hinter ihnen das Schwert hersenden, bis ich sie aufgerieben." -
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>Ein Klagelied hört man von Zion her...<
16 So spricht der Herr der Heerscharen. - Auf, ruft den Klagefrauen, daß sie kommen! Schickt hin zu den weisen Frauen! Sie sollen kommen!
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17 Eilends sollen sie kommen, ein Klagelied über uns anzustimmen, daß unsere Augen zerfließen in Tränen, unsere Wimpern triefen von Wasser!
18 Horch! Ein Klagelied hört man von Zion her: "Wehe, wir sind vernichtet, gar sehr in Schande geraten! Die Heimat müssen wir lassen! Preisgeben unsere Wohnungen!"
19 Hört, ihr Frauen, das Wort des Herrn! Euer Ohr vernehme das Wort seines Mundes! Lehrt eure Töchter den Klagegesang, das Klagelied eine die anderen:
20 "Durch die Fenster stieg uns der Tod, drang ein in unsere Burgen. Er raffte das Kind auf der Straße hinweg, die Jugend vom Markt!" -
21 Rede: "So lautet der Spruch des Herrn: Da liegen die Leichen der Leute wie Dung auf dem Feld, wie Garben hinter dem Schnitter, die niemand sammelt."
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Der wahre Selbstruhm
22 So spricht der Herr: "Nicht rühme sich der Weise seiner Weisheit! Der Starke rühme sich nicht seiner Stärke und der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums!
23 Nein, dessen möge sich rühmen, wer sich rühmen will, daß er so klug ist, mich zu erkennen, daß ich der Herr bin, der Gnade, Recht und Gerechtigkeit übt auf Erden. - An solchem habe ich Gefallen", - Spruch des Herrn.
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Unbeschnittenen Herzens
24 "Wahrlich, es kommt die Zeit" - Spruch des Herrn - "da suche ich alles heim, was unbeschnitten ist trotz der Beschneidung,
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25 Ägypten, Juda,
Edom, die
Ammoniter und
Moab und alle mit gestutztem Haar, die in der Wüste wohnen. Denn alle diese Völker da sind unbeschnitten, aber ganz Israel ist unbeschnittenen Herzens."
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