1 Auf meinen Posten will ich treten und auf den Wall mich stellen
1 und will spähen, um zu sehen, was er mit mir reden wird
2 und was für eine Antwort ich auf meine Klage
3 erhalte. —
2 Und der HERR erwiderte mir und sprach: Schreib die Vision auf, und zwar deutlich auf die Tafeln
4, damit man es geläufig lesen kann.
3 Denn die Vision gilt erst für die festgesetzte Zeit
5, und sie strebt
6 auf das Ende hin und lügt nicht
7. Wenn sie sich verzögert, warte darauf
8; denn kommen wird sie, sie wird nicht ausbleiben
9.
4 Siehe, die <verdiente> Strafe für den, der nicht aufrichtig ist
10! Der Gerechte aber wird durch seinen Glauben
11 leben
12.
5 Wie viel weniger wird der Gewalttätige, der Treulose, der anmaßende Mann
13 zum Ziel kommen, er, der seinen Schlund weit aufsperrt wie der Scheol und der wie der Tod ist und nie sich satt frisst!
14 Und er rafft an sich alle Nationen und sammelt zu sich alle Völker
15.
Weherufe über Nebukadnezar
6 Werden nicht diese alle über ihn ein Spottlied
16 anheben
17, wobei sie mit Rätselfragen auf ihn anspielen
18? Und man wird sagen: Weh dem, der aufhäuft, was nicht sein ist
19 — wie lange noch? — und der Pfandschuld auf sich lädt!
7 Werden nicht plötzlich <solche> aufstehen, die dir Zins auferlegen
20, und <solche> aufwachen, die dich zittern lassen? Da wirst du ihnen zur Beute werden.
8 Weil du selbst viele Nationen ausgeraubt hast, werden alle übrigen Völker dich ausrauben
21 wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner
22.
9 Weh dem, der unrechten Gewinn macht — <zum> Unheil für sein Haus!
23 —, um sein Nest in der Höhe anzulegen
24, um sich <damit> vor der Hand des Unheils zu retten!
10 Zur Schande für dein Haus hast du die Ausrottung
25 vieler Völker beschlossen und so gegen dich selbst
26 gesündigt.
11 Ja, der Stein schreit um Hilfe aus der Mauer, und der Sparren gibt ihm Antwort aus dem Holzwerk
27.
12 Weh dem, der eine Stadt mit Blut baut und eine Ortschaft auf Unrecht gründet
28!
13 Siehe, <kommt das> nicht von dem HERRN der Heerscharen, dass <dann> Völker fürs Feuer sich abmühen und Völkerschaften für nichts sich plagen
29? —
14 Denn die Erde wird davon erfüllt sein, die Herrlichkeit des HERRN zu erkennen, wie das Wasser den Meeresgrund bedeckt
30.
15 Weh dem, der anderen
31 zu trinken gibt, indem er berauschendes Gift
32 beimischt und sie auch trunken macht, um sich ihre Blöße anzuschauen!
16 Du hast an Schande dich gesättigt statt an Ehre. So trinke denn auch du und zeige deine Vorhaut! Der Becher der Rechten des HERRN kommt <nun> zu dir, und schimpfliche Schande <kommt> über deine Herrlichkeit.
17 Denn die Gewalttat am Libanon wird dich bedecken und die Vernichtung
33 der Tiere wird dich zerschmettern
34 wegen der Blutschuld an den Menschen und wegen der Vergewaltigung des Landes, der Stadt und all ihrer Bewohner.
18 Was nützt ein Götterbild <und> dass sein Bildner es geschnitzt hat
35? <Was nützt> ein gegossenes Bild und ein Lügenlehrer
36 <und> dass der Bildner seines Gebildes darauf vertraut, während er doch stumme Götzen anfertigt
37?
19 Weh dem, der zum Holz sagt: Wache auf
38!, zum schweigenden Stein: Erwache! Der sollte wahrsagen
39? Gewiss, er ist mit Gold und Silber überzogen, doch fehlt seinem Inneren jeglicher Odem.
20 Der HERR aber ist in seinem heiligen Palast
40. Schweige
41 vor ihm, ganze Erde!
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