Ägypter und Israeliten beim Auszug
1 Drum wurden sie mit Recht durch ähnliche bestraft, durch eine Menge Ungeziefer stark gequält.
2 Statt dieser Züchtigung erwiest Du Deinem Volke Wohltaten, und für ihr heftiges Verlangen gabst Du ihnen als außerordentliche Kost zur Nahrung Wachteln.
3 Wenn aber jene Nahrung wollten, verloren sie von selber die natürliche Begier zu essen, weil die hergesandten Tiere greulich aussahn. Doch diese, nach Entbehrung von nur kurzer Dauer, empfingen eine wunderbare Kost.
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4 So sollte über jene Unterdrücker ein Mangel, unabwendbar, kommen. Doch diesen sollte damit angedeutet werden, welch große Qualen ihre Feinde litten.
5 Als über sie die grimme Wut der wilden Tiere kam und sie durch Schlangenbisse umzukommen drohten, da dauerte Dein Zorn nicht bis zum Ende.
6 Zur Warnung nur für kurze Zeit in Angst versetzt, erhielten sie ein Rettungszeichen zur Erinnerung an Deine Satzungen.
7 Wer immer nur sich hinwandte, der wurde nicht durch das Gesehene gerettet, vielmehr durch Dich, den Retter aller.
8 Du zeigtest so auch unsern Feinden, daß nur Du es bist, der uns aus allem Leid erlösen kann.
9 Sie tötete der Biß von Heuschrecken und Stechfliegen. Da gab es für ihr Leben keine Heilmittel; denn sie verdienten es, durch solche Wesen Züchtigung zu leiden.
10 Doch Deinen Söhnen konnte nicht einmal der Zahn von giftgeschwollenen Drachen schaden; denn Dein Erbarmen kam herbei und heilte sie.
11 Gestochen wurden sie allein, daß Deiner Satzungen sie sich erinnerten, und eilig wieder wurden sie geheilt, auf daß sie nimmer in ein tief Vergessen kämen und Deiner Wohltat nicht verlustig gingen.
12 Denn nicht ein Kraut und nicht ein Pflaster machte sie gesund, vielmehr Dein Wort, o Herr, das alles heilt.
13 Du hast Gewalt ja über Tod und Leben, führst zu der Hölle Pforten und herauf.
14 Ein Mensch zwar kann in seiner Bosheit töten; doch den entflohenen Odem bringt er nicht zurück, befreit niemals die aufgenommene Seele.
15 Doch Deinen Händen zu entrinnen, ist unmöglich.
16 Durch Deines Armes Stärke wurden Gottlose gezüchtigt, die leugneten, daß sie Dich kennten. Sie wurden heimgesucht durch wunderbare Regengüsse, durch Hagel, schreckliche Gewitter, aufgezehrt durch Feuer.
17 Denn, was das Wunderbarste war: Im Wasser, das sonst alles löscht, da wütete das Feuer um so heftiger. Die Schöpfung kämpft für die Gerechten.
18 Bald nämlich ward die Flamme selber schwächer; sie sollte nicht verbrennen die gegen Gottlose gesandten Tiere. Mt eigenen Augen sollten jene selber sehen, daß sie nach Gottes Urteil solche Plage litten.
19 Bald brannte es im Wasser stärker, als sonst mit Feuersmacht, daß es des ungerechten Lands Gewächs verzehre.
20 Dagegen nährtest Du Dein Volk mit Engelsspeise und reichtest ihnen unermüdlich fertiges Brot vom Himmel, das jeglichen Genuß gewährte und jeglichem Geschmack entsprach.
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21 Da offenbarte Dein Geschenk den Kindern gegenüber Deine Süßigkeit; sie kam dem Wunsche dessen nur entgegen, der sie genoß. Sie wandelte sich um in das, was einer eben wollte.
22 Dem Feuer aber widerstanden Schnee und Eis und schmolzen nicht, damit sie wußten, das Feuer, das im Hagel brannte und das in Regengüsse blitzte, vernichtete auch ihrer Feinde Frucht.
23 Und andrerseits vergaß es seine eigene Kraft, damit Gerechte sich ernähren konnten.
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24 Die Schöpfung, Dir, dem Schöpfer, untertan, sie steigert ihre Kraft zur Züchtigung der Sünder, und sie mäßigt sie, um denen wohlzutun, die auf Dich hoffen.
25 Drum diente sie auch damals, gänzlich umgewandelt, als Deine Gabe, alles nährend, dem Wunsch der Bittenden entsprechend.
26 Erfahren sollten Deine Kinder, Herr, die Du so liebst: Den Menschen nähren nicht die Früchte mannigfach; vielmehr Dein Wort erhält, die Dir vertrauen.
27 Denn was nicht aufgezehrt vom Feuer war, das schmolz sogleich, von kurzem Sonnenstrahl erwärmt.
28 Und so erkannte man: Vor Sonnenaufgang muß man Dir schon danken und schon beim Morgengrauen zu Dir beten.
29 Der Undankbaren Hoffnung schmilzt wie winterlicher Reif und fließt dahin wie unbrauchbares Wasser.