1 Warum, Herr, stehst du fern,
verbirgst dich in Zeiten der Not?
3 denn der Ehrfurchtslose rühmt sich der Begierde seiner Seele,
und er segnet den Habgierigen; den Herrn verschmäht er.
4 Der Ehrfurchtslose sagt in seiner Hochnäsigkeit: „Er wird nicht nachforschen.“
„Es ist kein Gott“, sind alle seine Gedanken.
3
5 Seine Wege gelingen
4 zu jeder Zeit.
Deine Gerichte sind himmelweit ferne von ihm.
Alle seine Widersacher bläst
5 er an.
6 Er sagt in seinem Herzen: „Ich werde nicht wanken,
von Geschlecht zu Geschlecht nicht im Unglück sein
6.“
7 Sein Mund ist voll Fluchens und Truges
7 und Bedrückung.
Unter seiner Zunge ist Unheil und Übel.
8 Er sitzt im Hinterhalt der Dörfer.
8
Er mordet im Versteck den Unschuldigen.
Seine Augen spähen dem Armen
9 nach.
9 Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht
10.
Er lauert, um den Gebeugten zu fangen.
Er fängt den Gebeugten. In sein Netz zieht er ihn.
10 Er duckt sich, kauert nieder,
und in seine starken Klauen fallen die Unglücklichen.
11
11 Er sagt in seinem Herzen: „
Gott* vergisst.
Er verbirgt sein Angesicht. Er sieht es niemals.“
12 Stehe auf,
Herr! Erhebe,
Gott*, deine Hand!
Vergiss die Gebeugten nicht!
13 Warum soll der Ehrfurchtslose Gott verachten,
in seinem Herzen sagen, du werdest nicht nachforschen
12?
14 Du hast es gesehen,
denn
du blickst auf Leid und Gram, um es in deine Hand zu legen
13.
Der Hilflose überlässt es dir
14.
Du bist der Helfer der Waise.
15 Zerbrich den Arm des Ehrfurchtslosen und Bösen.
Seinen Frevel
15 wollest du ahnden, dass man ihn
16 nicht [mehr] findet.
16 Der
Herr ist König immer und ewiglich.
Die
Heiden* sind umgekommen, ‹fort› von seinem Lande.
17 Das Begehren der Gebeugten hast du, Herr, gehört.
Du machst fest ihr Herz, und dein Ohr merkt auf,
18 um Recht zu schaffen der Waise und dem Unterdrückten,
dass der
Mensch*, der von der Erde ist, hinfort nicht mehr wüte
17.