2 Nimm zu Ohren, Gott, mein Gebet
und verbirg dich nicht vor meinem
Flehen*!
3 Merke auf mich und erhöre mich!
Ich irre umher in meiner Klage und stöhne
4 vor der Stimme des Feindes,
vor der Bedrückung des
Ehrfurchtslosen*,
denn sie wälzen Übles auf mich
und befeinden mich im Zorn.
5 Mein Herz bebt in mir
1,
und Schrecken des Todes befallen mich.
6 Furcht und Zittern kommen mich an,
und Schauder bedeckt mich.
7 Und ich sagte: „O dass ich Flügel hätte wie die Taube!
2
Ich wollte hinfliegen und ruhen.
8 Siehe! Weithin wollte ich fliehen,
weilen in der Wüste.“ – Sela
9 Ich wollte eilends entrinnen
vor dem heftigen Wind, vor dem Sturm.
10 Verwirre
3 [sie], mein Herr! Zerteile ihre Zunge
4! –
denn ich sehe Gewalttat und Hader in der Stadt.
11 Tag und Nacht umkreisen sie sie auf ihren Mauern.
Und Übel und Unheil sind in ihrer Mitte
5.
12 In ihrer Mitte ist Verderben,
6
und von ihrem Markte
7 weichen nicht Bedrückung und Trug,
13 denn nicht ein Feind ist es, der mich höhnt;
das würde ich ertragen;
nicht mein Hasser ist es, der gegen mich großtut;
vor ihm würde ich mich verbergen;
14 sondern
du, ein
Mensch* meinesgleichen
8,
mein Freund und mein Vertrauter –
15 die wir trauten Umgang miteinander pflegten,
ins Haus Gottes schritten im Getümmel ‹der Menge›.
16 Der Tod überfalle sie!
Lebend sollen sie hinabfahren in den
Bereich des Todes*,
denn Bosheiten sind in ihrer Wohnung,
in ihrem Inneren.
17 Ich, ich rufe zu Gott,
und der Herr wird mich retten.
18 Abends, morgens und mittags
will ich klagen und stöhnen,
und er hört meine Stimme.
19 Er hat in
Frieden*9 meine Seele erlöst vom Angriff gegen mich
10,
denn ihrer waren viele gegen mich
11.
20 Der Mächtige wird hören und ihnen antworten
12,
er, der auf dem Thron sitzt von Urzeiten her –
Sela –,
ihnen, bei denen es keine
Änderung gibt
13
und die Gott nicht fürchten.
21 Er
14 legte seine Hände an seine Gefährten
15;
er entweihte seinen Bund
16.
22 Glatt sind die milchigen [Worte] seines Mundes,
und Krieg ist sein Herz.
Geschmeidiger als Öl sind seine Worte,
und eben sie sind gezückte Schwerter.
23 Wirf auf den
Herrndeine Last
17,
und
er wird dich erhalten,
auf ewig nicht zulassen,
dass der Gerechte wanke.
24 Und
du, Gott, wirst sie hinabstürzen
in den Brunnen der Grube
18.
Die Menschen des Blutes
19 und des Truges
werden nicht die Hälfte ihrer Tage erreichen.
Aber ich, ich werde auf dich vertrauen.